München/Berlin.

Das neue Jahr bringt dank verschärfter Umweltvorschriften das gewohnte Preisgefüge an Deutschlands Tankstellen durcheinander.

Das ehedem billigere E10 mit höherem Biospritanteil kostet inzwischen vielerorts genau so viel wie Super (E5). Den ADAC erreichen deswegen viele Anfragen seiner Mitglieder. "Die Preisdifferenz zwischen E10 und E5 hat sich seit Anfang des Jahres verringert", sagte eine Sprecherin des Automobilclubs am Dienstag. "Dafür sind verschiedene Faktoren verantwortlich, insbesondere gehen wir von einer strategischen Preissetzung einiger Mineralölkonzerne aus."

In der Vergangenheit lag der Preisunterschied meist zwischen zwei und vier Cent pro Liter. Der Verband der Mineralölwirtschaft (MWV) in Berlin erläuterte, dass die gesetzlich vorgeschriebene Biokraftstoff-Quote seit 1. Januar höher ist als früher: "Zu Jahresbeginn ist die zu erfüllende Treibhausgas-Minderungsquote im Straßenverkehr von 4 auf 6 Prozent gestiegen", erklärte ein Sprecher. "Dies erfordert eine höhere Beimischung von teureren Bio-Komponenten wie etwa Ethanol bei Benzin." E10 hat einen höheren Anteil an Bioethanol als E5.

Die Folge ist laut Verband "im Tankstellensektor ein hartes Ringen in der Preispolitik". Allerdings gilt das nicht für alle Tankstellen. "Die Unternehmen verfolgen unterschiedliche Strategien", erklärte der Verband. Laut ADAC-Messungen bringt die Verwendung von E10 im Schnitt einen leicht erhöhten Benzinverbrauch mit sich.