Berlin . Der Touristikkonzern Thomas Cook möchte seine Airline-Sparte verkaufen. Davon ist auch die deutsche Fluglinie Condor betroffen.

Die deutsche Fluglinie Condor soll von ihrem Mutterkonzern, dem britischen Touristikunternehmen Thomas Cook, abgestoßen werden. Der britische Reiseveranstalter möchte seine Airlinie-Sparte, zu der die in Frankfurt sitzende Fluggesellschaft Condor gehört, verkaufen.

Betroffen sind insgesamt drei Airlines mit 103 Flugzeugen in Deutschland, Großbritannien und Skandinavien. Die Thomas-Cook-Airlines beschäftigen rund 9000 Mitarbeiter, 4000 davon sind bei Condor angestellt. Update: Thomas Cook vor Pleite.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Thomas Cook möchte seine Airline-Sparte verkaufen
  • Zu den Thomas-Cook-Airlines gehört auch die deutsche Fluglinie Condor
  • Für Kunden ändere sich vorerst nichts

Schulden sollen zurückgefahren werden

„Gestern wurden mehrere Investmentbanken beauftragt, diesen Prozess aktiv zu begleiten“, sagte Airline-Chef Christoph Debus am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Demnach wolle sich Thomas Cook künftig verstärkt auf die eigenen Hotels und die Digitalisierung der Vertriebswege konzentrieren und sich daher strategisch neu ausrichten.

„Zudem sollen die Schulden zurückgefahren werden“, sagte Debus. Mit einem möglichen Investor für die Fluglinien soll in Zukunft eine Kooperation vereinbart werden, um die Thomas-Cook-Gäste zu ihren Reisezielen zu bringen. Ob die Fluglinien zusammen oder in Teilen verkauft werden, sei noch nicht entschieden.

Für Reisende werde sich erstmal nichts ändern

Debus wies darauf hin, dass Kunden von dem geplanten Verkauf keine Einschränkungen zu erwarten hätten. „Für Kunden ändert sich nichts. Condor wird weiterhin die Flüge wie geplant durchführen“, sagte der Airline-Chef.

Auch müsse sich die Belegschaft keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen. „Die TC-Airline-Gruppe hat in jedem Jahr Gewinne gemacht und auch im schwierigen Jahr 2018 bewiesen, dass ihr Geschäftsmodell funktioniert“, meinte Debus. Im vergangenen Geschäftsjahr lag der operative Gewinn bei 129 Millionen britischen Pfund (147 Millionen Euro).

Auf diesen Gewinnen könne man aufbauen. „Ein strategischer Investor kann das Geschäft besser weiter entwickeln“, so Debus.

Unruhige Zeiten am Fluglinien-Markt

Der Fluglinien-Markt befindet sich aktuell in Aufruhr. Erst am Dienstag hatte die deutsche Fluglinie Germania Insolvenz angemeldet. In der vergangenen Woche wurde zudem bekannt, dass die Billigfluggesellschaft Ryanair die Fluglinie des früheren Formel-1-Rennfahrer Niki Lauda, Laudamotion, vollständig übernehme.

(tki/dpa)