Berlin. Apples Bezahldienst ist seit diesem Dienstag in Deutschland verfügbar. Doch viele iPhone-Nutzer bleiben in diesem Jahr außen vor.

Den Einkauf einfach mit dem Handy bezahlen. Das ist jetzt auch für iPhone-Nutzer möglich. Denn nach jahrelangen Verzögerungen ist Apple Pay an diesem Dienstag auch in Deutschland gestartet.

Viele iPhone-Besitzer berichten am frühen Dienstagmorgen, dass die Funktion nun auf ihrem Handy verfügbar sei.

Damit ist nach Google auch der zweite große Anbieter für Mobil-Bezahllösungen in Deutschland auf dem Markt. Wie Apple Pay funktioniert, wo das Bezahlen damit möglich ist, welche Banken bereits dabei sind und ob es Alternativen gibt: Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Apple Pay – was ist das genau?

Apple Pay ist ein Zahlungssystem, das ausschließlich mit Apple-Geräten, etwa dem iPhone, genutzt werden kann. Dabei klappt das Bezahlen sowohl im stationären Handel, als auch im Internet oder innerhalb von Apps.

Die Zahlung selbst wird über die Kreditkarte des Nutzers abgewickelt. Diese muss einmalig auf dem iPhone virtuell hinterlegt werden. Anschließend kann die Karte zuhause bleiben – zum Begleichen der Rechnung genügt es, sein iPhone oder seine Apple Watch an ein kompatibles Kartenterminal zu halten.

Per Nahfunk, dem sogenannten NFC, wird dann die Bezahlung abgewickelt. Beim Online-Shopping kann man sich auf diese Weise bei teilnehmenden Webshops die mühsame Registrierung und Eingabe der Zahlungsdaten sparen.

Wie genau funktioniert der Bezahlvorgang an der Kasse?

Generell lässt sich Apple Pay nur in Märkten nutzen, die an ihren Karten-Terminals kontaktlose Zahlung ermöglichen. Das erkennt man an einem kleinen Wellensymbol. Anders, als etwa bei Giro- und Kreditkarten mit kontaktloser Bezahlfunktion, können bei Apple Pay auch kleine Beträge nicht ohne weitere Authentifizierung getätigt werden.

Um einen Bezahlvorgang auszulösen, muss der Nutzer zunächst seinen Finger auf den Fingerabdrucksensor legen und dann die Oberseite des iPhones ganz dicht an das Bezahlterminal halten.

Bei neueren iPhones mit Gesichtserkennung drückt der Nutzer stattdessen erst zweimal auf die seitliche Einschalttaste und entsperrt das Gerät anschließend mit seinem Gesicht. Dann wird das Smartphone ebenfalls dicht an das Terminal gehalten. Wer eine Apple Watch hat, drückt zweimal auf deren Knopf und hält die Uhr ans Lesegerät.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Welche Händler akzeptieren Apple Pay?

Im stationären Handel dürfte ein Großteil der Unternehmen, die bereits heute kontaktloses Bezahlen erlauben, auch für Apple Pay bereit sein – rund 820.000 Terminals in Deutschland wurde bereits entsprechend umgerüstet.

Apple selbst nennt explizit außerdem große Ketten wie

  • Aldi
  • Cyberport
  • dm
  • McDonald’s
  • Mediamarkt
  • Saturn

und viele weitere. Online werden Anbieter genannt wie

  • easyJet
  • Esprit
  • Flixbus
  • mytaxi
  • Zalando

Welche Banken unterstützen Apple Pay?

Grundsätzlich werden Visa und Mastercard sowie Maestro als Partnerkarten genannt. Leider funktioniert Apple Pay trotzdem nicht pauschal mit jeder dieser Karten.

Auch die jeweilige Bank muss mitspielen. Auf Apples offiziellen Hilfe-Seiten im Netz werden deutsche Banken bislang noch nicht gelistet. Allerdings haben zahlreiche Geldinstitute bereits von sich aus erklärt, Apple Pay in Deutschland zu unterstützen – darunter:

  • American Express
  • boon
  • bunq
  • comdirect
  • Deutsche Bank
  • Fidor Bank
  • Hanseatic Bank
  • Hypo Vereinsbank
  • N26
  • O2 Banking (über Fidor Bank)
  • Ticket Restaurant Edenred
  • Santander
  • VIMpay

2019 wollen diese Banken und Dienstleister mitmachen:

  • Consors Bank
  • Consors Finanz BNP paribas
  • Crosscard
  • DKB
  • Fleetmony
  • ING DiBa
  • Revolut
  • Viabuy

Auch die Servicegutscheine von Sodexo sollen dann dabei sein.

Was benötigt man, um Apple Pay nutzen zu können?

Diese technischen Voraussetzungen muss man erfüllen:

  • Eine Karte von einer Bank, die Apple Pay unterstützt
  • Einen Account für die Apple iCloud
  • ein iPhone SE, iPhone 6 oder neuer oder
  • ein iPad mini 3 oder 4, ein iPad Air 2, ein iPad der 5. oder 6. Generation oder ein iPad Pro
  • oder eine Apple Watch
  • oder ein MacBook Pro oder MacBook Air mit TouchID
  • oder einen Mac, der mindestens seit 2012 auf dem Markt ist
  • Das Apple-Betriebssystem muss jeweils auf dem aktuellsten Stand sein

Ist Apple Pay kostenlos?

Für das Bezahlen via Apple Pay in Geschäften oder beim Onlineshopping werden keine zusätzlichen Gebühren erhoben. Für die Verwendung von Apple Pay Cash – die Möglichkeit per Messenger Geldbeträge an Kontakte zu senden – fallen teilweise Gebühren an.

Bislang ist dieser Dienst jedoch nur in den USA verfügbar. Ob er auch zum Apple-Pay-Start nach Deutschland kommt, ist nicht bekannt.

Für die Banken wiederum fallen Gebühren an, wie hoch die sind, ist nicht bekannt.

Welche Alternativen gibt es für Apple Pay?

Für iPhone-Nutzer aktuell gar keine. Denn Apple gibt das NFC-Funkmodul bislang nicht für andere Apps frei. Der im Sommer gestartete Konkurrent Google Pay funktioniert ähnlich wie Apples Dienst, lässt sich aber nur auf Android-Geräten nutzen. Gleiches gilt für die Sparkassen-App „Mobiles Bezahlen“. Auch sie funktioniert nur auf Android-Handys.

Auch die Konkurrenz schläft nicht: Google mit seinem Bezahldienst den deutschen Markt erobern. Bereits im Juni ist Google damit gestartet.

Mehr teilnehmende Banken und weitere Hilfen finden Sie auf der Apple-Internetseite.