Bonn. Die Dürre hat für Kartoffelfans unschöne Folgen. Die Knolle ist deutlich teurer geworden – und kommt weniger makellos in den Handel.

Die Preise für Kartoffeln sind zuletzt um mehr als die Hälfte gestiegen. Für Supermarktkunden koste das Kilo derzeit im Schnitt rund 84 Cent, während es vor einem Jahr noch bei 55 Cent gelegen habe. Das berichtet der Agrarmarkt-Informationsdienst (AMI) in Bonn – und hält weitere Preissteigerungen im Frühjahr für möglich.

Grund für die erhöhten Preise sind die Dürre des Sommers und die darauf folgenden Ernteeinbußen. Auch an anderer Stelle macht sich die geringere Ernte bemerkbar: Durch die Kartoffel-Knappheit kommen auch optisch nicht ganz makellose Knollen in den Handel, einige von ihnen können dunkle Flecken oder Schorfpusteln tragen. Auf Geschmack und Verträglichkeit der Kartoffeln haben diese Mängel keinen Einfluss.

Keine Versorgungsengpässe bei Kartoffeln erwartet

Trotz der knappen Ernte sind offenbar keine Versorgungsengpässe zu befürchten. Zum einen hätten viele Betriebe noch auf Überschüsse aus dem guten Jahr 2017 zurückgreifen können, zum anderen wurden Exporte runter- und Importe hochgefahren.

Eine gute Ernte ist für Kartoffelbauern in diesem Jahr demnach einer doppelter Glücksfall: Wer trotz Dürre gute Erträge erzielt hat, kann sie für mehr als das Doppelte verkaufen – statt 10 Euro je 100 Kilogramm ist der Erzeugerpreis auf 25 bis 26 Euro gestiegen.

Problematisch werde es laut dem AMI nach den Ernteausfällen vor allem für Landwirte, die ihre Ernte bereits vorab zu festen Preisen vermarktet hatten. Auch bei Weiterverarbeitern wie Schälbetrieben sei die Situation vor allem im Osten Deutschlands teilweise dramatisch. (dpa/ba)