Berlin. Was die eigenen Finanzen betrifft, sind die Deutschen nicht mehr so zuversichtlich wie noch ein Jahr zuvor. Dies zeigt eine Umfrage.

Der Optimismus schwindet. Die Bundesbürger schätzen ihre finanzielle Lage fürs nächste Jahr deutlich schlechter als bisher ein. Nur noch 51,9 Prozent bewerten ihre Situation für 2019 positiv – im Vorjahr waren es noch 58,3 Prozent.

Zugleich steigt die Zahl der Pessimisten: 28,9 Prozent erwarten eine schlechtere Finanzsituation, während dies im Vorjahr nur 24,2 Prozent fürchteten. Dies geht aus dem „Stimmungsbarometer 2019“ hervor, für das TNS-Emnid im Auftrag der Postbank 1000 Bürger befragt hat.

Insbesondere die 30- bis 39-Jährigen malen ihre finanzielle Zukunft zunehmend düster. Nur noch 55 Prozent erwarten eine positive Entwicklung, im Vorjahr waren es mit 71,2 Prozent noch deutlich mehr. Auffällig dabei: Familien schätzen ihre Aussichten positiver ein als Singles.

So blicken nur 41,6 Prozent der Alleinlebenden zuversichtlich nach vorne, während es in Haushalten mit mehr als vier Personen 60,3 Prozent sind.

Geldgeschenke zu Weihnachten immer beliebter

„Momentan wirkt sich eine Reihe von Risiken negativ auf die Stimmung der Menschen und ihre Erwartungen aus“, sagt der Chefvolkswirt der Postbank, Marco Bargel. Dazu zählten der Handelsstreit mit den USA, der Brexit und das Niedrigzinsniveau.

Gleichzeitig gehe es Familien finanziell oft besser als Alleinlebenden. „Das Risiko, durch Krankheit oder Verlust des Arbeitsplatzes einmal auf staatliche Unterstützung angewiesen zu sein, ist bei Alleinverdienern größer als bei Familien.“

Die persönliche Stimmung wächst mit der Höhe des Einkommens. So blicken 71,9 Prozent der Bürger mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 2500 Euro optimistisch nach vorne, unter den Bürgern mit weniger als 2500 Euro sind es nur 39,3 Prozent – zehn Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.

Unterdessen werden Geldgeschenke immer beliebter. Die Mehrheit der Deutschen verschenkt zu Weihnachten, Geburtstagen oder Hochzeiten gerne Geld. Laut Umfrage geben 57,2 Prozent der Bürger gerne Bares, unter den über 60-Jährigen sind es sogar 67 Prozent.

Gleichzeitig bekommt mehr als jeder zweite (52,4 Prozent) gerne Geld geschenkt – unter jungen Leuten sind es 77,7 Prozent. Unter den Über-60-Jährigen freuen sich dagegen nur 37,4 Prozent über Scheine und Münzen unterm Baum. 41,8 Prozent der Bürger sehen von Geldgeschenken lieber ab.

Ist Geld das richtige Weihnachtsgeschenk?

Grundsätzlich finden es 66,3 Prozent der Befragten „völlig in Ordnung“, Geld an Weihnachten zu verschenken. Je höher der Bildungsabschluss, desto größer ist die Freude über Bargeld. Unter Abiturienten und Studenten sind es 58,3 Prozent, die sich über Geldgeschenke freuen, unter Hauptschulabsolventen nur 46,2 Prozent. Allerdings halten im Gegenzug auch 27,5 Prozent der Frauen und 34,7 Prozent der Männer Geldgeschenke für unangebracht.

Jeder Fünfte (20,8 Prozent) in Deutschland hat schon mal eine Summe von mehr als 1000 Euro verschenkt. Rund sechs Prozent haben sogar zwischen 20.000 und 50.000 Euro auf den Gabentisch gelegt, 1,3 Prozent mehr als 50.000 Euro.