Frankfurt. Die Finanzaufsicht Bafin stellt Aufseher zur Überwachung der Deutschen Bank ein. Zum ersten Mal werden solche Maßnahmen angeordnet.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) fordert von der Deutschen Bank härteres Durchgreifen im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Deutschlands größtes Geldhaus sei am 21. September angewiesen worden, „angemessene interne Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen und Allgemeine Sorgfaltspflichten einzuhalten“, teilte die Behörde am Montag mit.

Wie die Aufseher weiter mitteilten, wird die Behörde künftig einen Sonderbeauftragten einsetzen, der die Umsetzung der von der BaFin angeordneten Maßnahmen überwachen und an die Bafin berichten soll.

„Es ist das erste Mal, dass die Bafin eine solche aufsichtliche Maßnahme bei einer Bank im Bereich der Geldwäscheprävention anordnet“, hieß es. Hintergrund des Bafin-Vorstoßes sind dem Vernehmen nach keine aktuellen Tatbestände.

Deutsche Bank sieht Verbesserungsbedarf

Die Deutsche Bank teilte mit, sie stimme mit der Bafin darin überein, dass Prozesse zur Identifizierung von Kunden („Know Your Costumer“) in der Unternehmens- und Investmentbank verbessert werden müssten. „Die Bank arbeitet gemeinsam mit der Finanzaufsicht und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG als Sonderbeauftragter daran, die regulatorischen Anforderungen schnellstmöglich und im vorgegebenen Zeitrahmen zu erfüllen“, sagte ein Pressesprecher der Bank.

Das Institut hatte erst vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass es einen Ersatz für seinen bisherigen obersten Anti-Geldwäschebeauftragten gefunden hat: Stephan Wilken arbeitet seit 24 Jahren als Risikomanager für das größte deutsche Geldhaus. Wilkens Vorgänger Philippe Vollot geht zu der von einem Geldwäsche-Skandal erschütterten dänischen Danske Bank und zieht dort in den Vorstand ein. (rtr)