Brüssel. Facebook kommt wohl um eine Entschädigung seiner europäischen Nutzer herum. Es seien keine sensiblen Daten für Analysen genutzt worden.

Facebook wird seine bis zu 2,7 Millionen vom Datenskandal um Cambridge Analytica betroffenen Nutzer in Europa voraussichtlich nicht entschädigen. Zur Begründung erklärte das soziale Netzwerk, sensible Bankdaten seien nicht betroffen gewesen. Es habe sich zwar "klar um einen Vertrauensbruch" gehandelt: „Dennoch ist es wichtig daran zu erinnern, dass weder Kontodaten, Kreditkarten-Informationen noch Nummern von Ausweisdokumenten geteilt wurden.“

Mit der Erklärung reagierte der US-Konzern auf Fragen von EU-Parlamentariern am Vortag, die Facebook-Chef Mark Zuckerberg bei einer Anhörung im europäischen Parlament nicht beantwortet hatte.

Daten für Trumps Wahlkampf genutzt

Facebook steht seit Bekanntwerden des Datenskandals unter Druck, bei dem Cambridge Analytica die Informationen von 87 Millionen Mitgliedern missbrauchte, um im Wahlkampf US-Präsident Donald Trump zu unterstützen. Insgesamt nutzen in Europa 377 Millionen Menschen monatlich das weltgrößte soziale Netzwerk.

Mark Zuckerberg und der EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani
Mark Zuckerberg und der EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani © REUTERS | YVES HERMAN

Nur Daten genutzt, die öffentlich einsehbar sind

Facebook erklärte, die meisten Nutzer hätten der fraglichen App Zugriff auf Daten wie ihr öffentliches Profil oder von ihnen bevorzugte Seiten gegeben, ähnlich wie dies befreundeten Nutzern ermöglicht werde. (rtr)