Berlin. Um ein Spargelfeld zu ernten, werden zahlreiche Erntehelfer benötigt. Durch Einsatz modernster Technik könnten diese Jobs wegfallen.

Wenn die Spargelsaison 2018 beginnt, stehen Landwirte immer wieder vor dem gleichen Problem: ein überaus knappes Angebot an Feldarbeitern, die die beschwerliche Erntearbeit übernehmen. Das Hightech-Start-up Cerescon der Brüder Marc und Ad Vermeer ist dem entgegengetreten und hat mit dem „Sparter“ einen automatischen Spargelernter kreiert.

Bisher sind zwei der Geräte im Testeinsatz, eines wurde bereits verkauft, wie das Unternehmen berichtet. Laut Cerescon soll die Spargelernte durch Sparter nicht nur zu einem höheren Ertrag und hochwertigerem Spargel führen. Dabei können die verfügbaren Modelle je nach Ausführung ein Erntevolumen zwischen 17 und 50 Hektar erbringen.

Spargel wird durch Strom erkannt

Das System der Roboter soll es erlauben, ein bis drei Spargeldämme gleichzeitig zu bearbeiten und die Spargelstangen bereits zu erkennen, bevor sie die Erdoberfläche berühen. Dabei schieben sich Fühler durch den Erdboden, die Strom aussenden. Aufgrund der hohen Leitfähigkeit von Spargel im Vergleich zur Erde erkennen die Fühler die Position einzelner Stangen und übermitteln diese an das Erntemesser.

Thérèse van Vinken, Frau von Mitgründer Ad Vermeer, bemerkte dazu gegenüber „heise“: „Deshalb kann die Maschine in einem einzigen Durchgang den gesamten reifen Spargel ernten, für den bisher 60 bis 75 Arbeitskräfte drei Tage hintereinander eingesetzt werden mussten.“

Insgesamt sollen außerdem nur zwei Personen für die Bedienung des Roboters vonnöten sein: ein Traktorfahrer und ein Operator zur Systemüberwachung. Auch die Anschaffungskosten von rund 600.000 Euro sollen sich dadurch laut Cerescon innerhalb von dreieinhalb Saisons amortisiert haben.

65 Spargelernte-Roboter pro Jahr

Die Spargelsaison 2019 hat das Start-up bereits im Blick. Es befinden sich sechs Modelle des Sparters in Produktion, die für den Verkauf vorbereitet werden. Laut Pressemitteilung haben sich bereits mehrere Anbaubetriebe um finanzielle Förderung bemüht, die zum Teil bewilligt wurde. In Zukunft sollen bis zu 65 der Spargelernte-Roboter pro Jahr verkauft werden.

Dieser Text ist zuerst auf futurezone.de erschienen – Das neue Tech-News-Portal der Funke Mediengruppe.