Berlin . Die beruflich Karriere ist heute für Frauen fast genauso wichtig wie für Männer. Der Wunsch nach Kindern rückt da in den Hintergrund.

Die Lebensentwürfe von Frauen und Männern ähneln einander immer mehr. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Frauenzeitschrift „Brigitte“. Der Wunsch nach gelebter Gleichberechtigung sei groß, in der Realität aber noch nicht erfüllt, sagte „Brigitte“-Chefredakteurin Brigitte Huber bei der Präsentation der Umfrage „Mein Leben, mein Job & ich“ am Mittwoch in Berlin.

Im Auftrag der Zeitschrift waren dafür vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos bundesweit mehr als 2000 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren zum Thema Karriere, Kinderwunsch, Gehalt und Hausarbeit befragt worden.

Frauen wollen genauso Karriere machen wie Männer

Demnach haben Frauen heutzutage fast genauso starke berufliche Ambitionen wie Männer. Karriere zu machen sei für 48 Prozent der weiblichen Befragten sehr wichtig gegenüber 53 Prozent der männlichen Befragten, hieß es.

Auch bei der Bedeutung von Arbeit gebe es kaum noch Unterschiede zwischen den Geschlechtern, sagte Huber. Zwar fänden es Frauen (82 Prozent) wichtiger als Männer (74 Prozent), im Beruf mit Menschen in Kontakt zu kommen. Doch für beide sei die Berufstätigkeit vor allem gleichbedeutend mit finanzieller Flexibilität (Frauen 92 Prozent, Männer 91 Prozent) und mit der Verrichtung einer sinnvollen Tätigkeit (Frauen 80 Prozent, Männer 81 Prozent).

Kinderwunsch „auffallend nachgeordnet“

Mutter zu werden sei dagegen für die Lebenszufriedenheit vieler Frauen nicht der bestimmende Aspekt, sagte Huber weiter. Die finanzielle Unabhängigkeit habe mit 94 Prozent bei Frauen absolute Priorität. Das Bedürfnis, Kinder zu haben oder zu bekommen sei mit 68 Prozent Zustimmung dagegen „auffallend nachgeordnet“.

Probleme bereitet weiter die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zwar sagen 37 Prozent der Mütter, dass sich beides heute besser vereinbaren lasse als vor zehn Jahren. 24 Prozent sehen aber keine Veränderung. Und 29 Prozent finden, dass eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf heute sehr viel schlechter gelinge, hieß es weiter. (epd)