Berlin. Millionen Nerze wurden in Dänemark wegen des Coronavirus getötet. Nun werden die Tiere wieder aus ihren Massengräbern herausgedrückt.
Was nach Horrorfilm klingt, wird gerade in Dänemark Wirklichkeit. Dort hatte die Regierung Millionen Nerze töten lassen, weil in den Tieren ein mutiertes Coronavirus nachgewiesen wurde – das sich auch in einigen Fällen auf Menschen übertragen hatte. Doch nun sind einige von ihnen unerwartet wieder aufgetaucht.
In einem auf einem Militärgelände angelegten provisorischen Massengrab für die Pelztiere wurden die Kadaver aufgrund von Fäulnisgasen wieder an die Erdoberfläche gedrückt , wie Bilder des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders DR zeigen. Auch der „Guardian“ berichtet über die Fälle.
„Während die Körper verwesen, bilden sich Gase“, so der Sprecher der dänischen Polizei, Thomas Kristensen. „Das sorgt dafür, dass sich das Ganze ein wenig ausdehnt. Auf diese Art werden die Nerze im schlimmsten Fall aus der Erde gepresst.“
Mutiertes Coronavirus: Getötete Nerze dringen aus ihren Gräbern
Die dänische Regierung hatte Anfang November die Keulung der bis zu 17 Millionen Nerze im Land angeordnet, nachdem auf einigen Zuchtfarmen im Norden Jütlands eine mutierte und auf den Menschen übertragbare Form von Sars-CoV-2 entdeckt worden war. Es bestand demnach die Gefahr, dass die Mutation „Cluster 5“ künftige Impfungen unwirksam machen könnte. Die Regierung geht inzwischen davon aus, dass das „Cluster 5“ wieder „ausgemerzt“ werden konnte.
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Für die Massenkeulung aller Nerze im Land – also auch derjenigen von Farmen ohne Corona-Fall oder außerhalb der Risikogebiete – fehlte jedoch zum Zeitpunkt der Bekanntgabe die rechtliche Grundlage . Das räumte die dänische Regierung erst mit Verspätung ein, was letztlich dazu führte, dass Lebensmittelminister Mogens Jensen seinen Rücktritt bekannt gab.
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Westjütland: Sandiger Boden schuld am makaberen Phänomen
Nun werden in Westjütland auch noch die Massengräber zum Problem. Über tausende Nerze in rund einem Meter Tiefe muss nun eine weitere Schicht Erde aufgetragen werden.
„Unglücklicherweise ist ein Meter Erde nicht immer gleich ein Meter Erde“, erklärte Polizeisprecher Kristensen. Der sandige Boden in Westjütland sei einfach zu leicht.
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Vom dänischen Umweltministerium heißt es, das Phänomen sei dem Verwesungsprozess geschuldet und nur vorübergehend. Man habe in dem Gebiet eine Überwachung rund um die Uhr eingerichtet, bis ein Zaun bald Menschen und Tiere von dem Areal fernhalten wird. Eine Übertragung des Coronavirus durch die toten Tiere sei unwahrscheinlich. (bef/afp)
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