Triest. Ein Österreicher soll ein hohes Bußgeld zahlen, weil er in Italien in einer Hängematte übernachtete. Protest formierte sich prompt.
1032 Euro Strafe wegen selbstgemachter Marmelade, 770 Euro für den schlimmen Fehltritt, „italienische Bohnen“ als „sizilianische“ gekennzeichnet zu haben und 800 Euro, weil ein Gastronom die Dreistigkeit besaß, das Kopfsteinpflaster vor seinem Restaurant auf eigene Kosten zu reparieren. Die Liste der absurden Geldbußen in Italien ist lang – da kam ein Tourist in Triest geradezu günstig davon.
Der 52-jährige Österreicher soll 300 Euro Strafe zahlen, weil er in einer Hängematte geschlafen hatte. Wie die Polizei mitteilte, habe er sie zwischen zwei Bäumen an dem beliebten Stadtstrand Pineta di Barcola in Triest aufgespannt. Der Vorwurf: Verstoß gegen die Grünflächenregelung.
Im Netz brach schnell ein Sturm der Entrüstung aus. „Absurde Strafe“ oder „gebt ihm sofort das Geld zurück“, hieß es in Kommentaren am Freitag. Laut italienischen Medien soll der Protest auch auf die Straße getragen werden. Am Samstag ist eine Demo unter dem Motto „Amache libere“ (etwa: „Befreit die Hängematten“) an dem Stadtstrand geplant.
Eine Google-Maps-Karte zeigt, wo der Stadtstrand genau liegt.
Vor allem im Sommer sorgen kuriose Strafen für Touristen in Italien für Aufsehen. So verhängte zum Beispiel die Stadt Rom erst diese Woche eine Strafe von 500 Euro gegen einen Mann, der als römischer Senator verkleidet im Trevi-Brunnen gebadet hatte.
- Vor dem Urlaub ist es daher durchaus sinnvoll, sich darüber zu informieren, was erlaubt ist und was nicht. 2016 knöpfte sich Italiens Küstenwache etwa Urlauber vor, die Liegen am Strand reservierten.
- Auch Zigaretten sind nicht überall gestattet: In diesen Urlaubsorten ist Rauchen am Strand verboten.
- Aber die Behörden sind durchaus auch behilflich: So will Venedig gegen Touristen-Abzocke vorgehen.
(cho/dpa)