Berlin. Emotionales Statement des Vaters von Daniel Küblböck: Er wollte nicht, dass sein Sohn die Kreuzfahrt antritt. Aida Cruises reagiert.
- Der Vater von Daniel Küblböck äußert sich auf der Website seines Sohnes
- Günter Küblböck räumt mit Spekulationen über seinen vermissten Sohn auf
Tage nach dem Verschwinden von Daniel Küblböck hat sich nun auch die Familie geäußert. Der Vater postete ein emotionales Statement auf der offiziellen Website des vermissten Sängers.
Die Reise seines Sohnes mit der AIDAluna habe Günter Küblböck demnach verhindern wollen. Er habe sich aufgrund „einer plötzlichen Wesensveränderung“ – unter anderem Daniels Auftreten als Frau – Sorgen um seinen Sohn gemacht.
„Wir haben uns durch seine plötzliche Wesensveränderung, die sich in den letzten Wochen in vielen Facetten gezeigt hat, große Sorgen gemacht und so habe ich alles daran gesetzt, diese Reise zu verhindern“, heißt es in dem Statement.
Weil er sich aber nicht von der Reise habe abhalten lassen, habe er die Verantwortlichen des Kreuzfahrtschiffes im Vorfeld gebeten, besonders auf seinen Sohn zu achten, heißt es in dem emotionalen Text. „Durch die schwierige Gesetzeslage in Deutschland war es jedoch, nach Auskunft der AIDA Gesellschaft, nicht möglich, ihm die gebuchte Reise zu verwehren.“
„Grundsätzlich haben wir als Unternehmen keine juristische Grundlage, Kunden, die in vollem Umfang geschäftsfähig sind, den Antritt einer gebuchten Reise zu verwehren“, teilte Aida Cruises am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Aida betonte, dass es ein großes Verständnis für die tiefe Betroffenheit der Angehörigen gebe. „Ihnen gilt unser Mitgefühl in dieser schwierigen Zeit.“
Küblböck ohne Begleitung an Bord des Schiffes
Eigentlich wollte sich die Familie nach Angaben des Vaters zum Schutz der Privatsphäre von Daniel nicht äußern. Die Gerüchte hätten allerdings überhand genommen. „Die Tragödie und alles was in den letzten Wochen geschehen ist beschäftigt die ganze Familie und enge Freunde sehr und macht unendlich traurig“, schreibt Günter Küblböck.
Anders als beispielsweise ein Ex-Freund Küblböcks, Robin Gasser, öffentlich vermutet hatte, sei der 33-Jährige alleine und ohne Begleitung an Bord der AIDAluna gereist.
Daniel Küblböck - Popstar und Provokateur
Auch zu den Spekulationen über eine psychische Krankheit seines Sohnes äußerte sich der Vater: „Daniel war nicht depressiv, aber er hatte seit kurzem psychische Probleme, die man wohl am besten mit einer Art Psychose beschreiben kann.“
Zwar könne der Vater nicht zu hundert Prozent ausschließen, dass Daniel Küblböck Selbstmord begangen habe, er könne dies jedoch nur „in einem Ausnahmezustand getan haben, ohne sich wirklich im Klaren darüber zu sein, was er tut und welche Folgen das haben wird.“
Daniel Küblböck habe nicht zur Frau werden wollen
Des Weiteren gab es nach dem Verschwinden Daniel Küblböcks die Annahme, er habe sich eine Geschlechtsumwandlung gewünscht. Auch dem widerspricht sein Vater. Zwar habe er eine Wesensveränderung bei seinem Sohn wahrgenommen, dieser habe jedoch nie erwähnt, eine Frau sein zu wollen.
Dass er sich dennoch als solche gezeigt hatte, führt Günter Küblböck auf dessen Ausbildung an einer Schauspielschule zurück und auf die Vorbereitung auf eine Rolle als Frau. Wegen Mobbing-Vorwürfen gab es einen Shitstorm gegen die Schule.
„Wir vermissen Dich“
In dem Brief bezeichnet der Vater seinen Sohn als einen liebenswerten und vielschichtigen Menschen. Die Familie sei jederzeit für ihn da gewesen und habe ihm Hilfe zukommen lassen. Die letzten Worte richtet er direkt an den Vermissten: „Wir vermissen Dich...“.
Der ehemalige Teilnehmer der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ wird seit dem 9. September vermisst. Er soll von Bord der „AIDAluna“ gesprungen sein. Die Küstenwache hat die Suche nach ihm eingestellt. Im Internet machte bereits die Durchsage des Kapitäns der AIDA die Runde, als er über das Verschwinden des Sängers informierte. (jb/bekö)
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