Moers. Er hatte betuchte Aldi-Erben durch verdeckte Preisaufschläge um Millionen betrogen. Nun kam Helge Achenbach vorzeitig aus der Haft.

Der Millionenbetrüger und ehemalige Kunstberater Helge Achenbach ist aus der Haft entlassen worden. Achenbach konnte am Mittwoch das Gefängnis in Moers-Kapellennach vier Jahren Haft auf Bewährung verlassen. Der 66-Jährige hatte einen Skandal im Kunsthandel verursacht. Achenbach hatte betuchte Kunden wie den verstorbenen Aldi-Erben und Milliardär Berthold Albrecht durch verdeckte Preisaufschläge bei Kunst- und Oldtimerankäufen um insgesamt fast 20 Millionen Euro betrogen.

Er war zu sechs Jahren Haft verurteilt worden und hat davon zwei Drittel verbüßt. Er kam zwei Tage vor dem Stichtag frei. Nach dem Tod des Duz-Freundes hatte Albrechts Witwe Unregelmäßigkeiten bei den Geschäften entdeckt.

Achenbach schon länger in offenem Vollzug

Der Kunstberater war im Juni 2014 bei der Rückkehr aus Brasilien festgenommen worden, wo er das WM-Quartier der deutschen Fußball-Nationalelf mit Kunstwerken ausgestattet hatte. Seine Unternehmen gingen pleite. Rund 2500 Kunstwerke aus dem einstigen Firmenbesitz wurden für insgesamt rund 11,5 Millionen Euro versteigert.

Achenbach war seit längerem im offenen Vollzug und arbeitete bei der Diakonie in Düsseldorf. Ihm drohen noch Schadenersatzforderungen in zweistelliger Millionenhöhe. Ein Urteil darüber wird am 28. Juni erwartet. (dpa)