Düsseldorf. Wer steckt hinter dem Säure-Anschlag auf den Innogy-Manager? Noch gibt es keine Spur. Doch dem Opfer geht es inzwischen besser.

Der Säure-Anschlag auf den Energie-Manager Bernhard Günther gibt Polizei und Staatsanwaltschaft aus zwei Tage nach der Tat weiter Rätsel auf. Die Ermittler haben mittlerweile zahlreiche DNA-Spuren rund um den Tatort gesichert. „Es ist allerdings bisher keine dabei, die zwingend einem Täter zuzuordnen ist“, sagte die Sprecherin der Wuppertaler Staatsanwaltschaft, Dorothea Tumeltshammer, unserer Redaktion.

Der 51-jährige Günther, Finanzvorstand der RWE-Tochter Innogy, war am Sonntag in Haan bei Düsseldorf in einer Parkanlage von zwei Unbekannten angegriffen und zu Boden geworfen worden, als er vom Brötchenholen kam. Sie schütteten ihm ätzende Säure ins Gesicht und liefen davon. Günther erlitt schwerste Verletzungen, schwebte aber am Montag nicht mehr in Lebensgefahr.

Ärzte geben sich optimistisch

Günther wird mit schweren Verätzungen im Gesicht in einer Duisburger Spezialklinik behandelt. Laut „Bild“ sind die Ärzte mittlerweile „optimistisch“, dass sich die Augen des Opfers „weitgehend“ erholen. Nach der Tat hatten die Mediziner zunächst befürchtet, der Manager werde erblinden .

„Bild“ hatte gemeldet, man habe Spuren an einem Handschuh aber auch an dem Gefäß gefunden, in dem die Säure transportiert worden war. Beide Spuren, so der Bericht weiter, würden sicher zu einer Frau gehören. Die Staatsanwaltschaft wollte das auf Anfrage nicht bestätigen.

Günther 2012 schon einmal attackiert

Richtig sei allerdings, dass Günther bereits 2012 unweit des aktuellen Tatortes schon einmal überfallen worden sei – ebenfalls an einem Sonntag. Gefahndet wurde damals nach zwei osteuropäischen Verdächtigen, aufgeklärt werden konnte die Tat nicht. Man prüfe nun mit Hilfe der alten Fallakte, ob es einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen gebe, heißt es bei der Staatsanwaltschaft. „Noch haben wir dafür aber keine Anhaltspunkte.“

Nach dem Säure-Anschlag auf Günther übernimmt Vorstandsmitglied Hans Bünting bis auf weiteres die meisten Aufgaben aus dessen Bereich. „Damit ist die Handlungsfähigkeit des Unternehmens sichergestellt“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Erhard Schipporeit am Dienstag nach einer Sitzung des Gremiums. Den Anschlag verurteilte der Aufsichtsrat. (ab/dpa)