Paris. Fast zwei Jahre mussten Fans von „Asterix und Obelix“ auf neue Abenteuer warten. Jetzt ist ein neuer Comic über die beiden erschienen.

  • Die Comic-Helden Asterix und Obelix waren noch nie richtig in Italien
  • Das ändert sich mit der neuen „Asterix“-Ausgabe am 19. Oktober
  • Das neue Abenteuer der gallischen Helden erscheint zeitgleich in 25 Ländern

In den neuen Abenteuern von Asterix und Obelix geht es im gestreckten Galopp durch Italien. Diesmal nehmen die gallischen Helden mit mehreren Nationen an einem spektakulären Wagenrennen teil. „Ich habe viel über Pferde gelernt“, sagte der Zeichner Didier Conrad. Zusammen mit dem Autor Jean-Yves Ferri hat er am Montag in Paris das neue Heft vorgestellt, das am 19. Oktober auch in Deutschland auf den Markt kommt.

Nach „Asterix bei den Pikten“ und „Der Papyrus des Cäsar“ ist „Asterix in Italien“ der dritte Band, den das Duo gemeinsam entwirft. Erscheinen werden die neuen Abenteuer zeitgleich in 25 Ländern und in einer Startauflage von rund 5 Millionen Exemplaren.

Vater des Comics war nicht dabei

So sieht das Cover der neuen Comic-Reihe aus.
So sieht das Cover der neuen Comic-Reihe aus. © GOSCINNY - UDERZO | © 2017 LES EDITIONS ALBERT RENE

Asterix und Obelix seien noch nie richtig in Italien gewesen, erklärte Ferri. Zudem dachten die beiden auch an Albert Uderzo, dem Original-Zeichner der Comic-Serie. Seine Familie stammt aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Venedig, namens Oderzo.

Uderzo war bei der Pressekonferenz aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich dabei. In einer Videobotschaft beglückwünschte der 90-Jährige Ferri und Conrad jedoch zu ihrem neuen Band über die Formel 1 der Antike. Er habe sich berührt gefühlt, dass die beiden auch an seine Leidenschaft für Rennen und schnelle Autos gedacht haben, sagte er.

Der Erfinder von Asterix und Obelix

Er erfand die Comic-Figuren Asterix und Obelix: Am 25. April 2017 feierte der Franzose Albert Uderzo seinen 90. Geburtstag.
Er erfand die Comic-Figuren Asterix und Obelix: Am 25. April 2017 feierte der Franzose Albert Uderzo seinen 90. Geburtstag. © imago | United Archives
Der Asterix-Erfinder wurde 1927 als Sohn italienischer Einwanderer in der Nähe von Reims geboren. Bereits als 14-Jähriger zeichnete er für einen Pariser Verlag.
Der Asterix-Erfinder wurde 1927 als Sohn italienischer Einwanderer in der Nähe von Reims geboren. Bereits als 14-Jähriger zeichnete er für einen Pariser Verlag. © imago | Sven Simon
Zusammen mit seinem Kollegen René Goscinny erfand Uderzo 1959 die Comic-Figuren für die französische Jugendzeitschrift „Pilote“. „In einer Viertelstunde entwickelten wir fast alle Charaktere“, erzählte Uderzo einmal über die legendären Comic-Helden Asterix und Obelix.
Zusammen mit seinem Kollegen René Goscinny erfand Uderzo 1959 die Comic-Figuren für die französische Jugendzeitschrift „Pilote“. „In einer Viertelstunde entwickelten wir fast alle Charaktere“, erzählte Uderzo einmal über die legendären Comic-Helden Asterix und Obelix. © imago | United Archives
Besonders charakteristisch für die beiden Gallier: die Knollnasen. Und natürlich die Vorliebe für Wildschwein und den Zaubertrank.
Besonders charakteristisch für die beiden Gallier: die Knollnasen. Und natürlich die Vorliebe für Wildschwein und den Zaubertrank. © imago | United Archives
Großes Vorbild waren für den jungen Uderzo Disney-Figuren wie Micky Maus und Donald Duck. Sein Metier lernte er weitgehend autodidaktisch. Anleitung holte er sich von älteren Zeichnern wie zum Beispiel Edmond-François Calvo, dem er beim Zeichnen zuschauen durfte.
Großes Vorbild waren für den jungen Uderzo Disney-Figuren wie Micky Maus und Donald Duck. Sein Metier lernte er weitgehend autodidaktisch. Anleitung holte er sich von älteren Zeichnern wie zum Beispiel Edmond-François Calvo, dem er beim Zeichnen zuschauen durfte. © imago | United Archives
Ende der 40er-Jahre gehörte Uderzo zu den erfolgreichsten Zeichnern seiner Generation – trotz seiner Farbenblindheit.
Ende der 40er-Jahre gehörte Uderzo zu den erfolgreichsten Zeichnern seiner Generation – trotz seiner Farbenblindheit. © imago | United Archives
Der große Durchbruch kam aber dennoch erst mit „Asterix“. Ermutigt von dem Erfolg der 1959 gestarteten Serie legten Uderzo und Goscinny 1961 ein erstes Album mit 6000 Exemplaren auf.
Der große Durchbruch kam aber dennoch erst mit „Asterix“. Ermutigt von dem Erfolg der 1959 gestarteten Serie legten Uderzo und Goscinny 1961 ein erstes Album mit 6000 Exemplaren auf. © dpa
Der zweite Band, „Die goldene Sichel“, erschien dann schon mit 20.000 Heften.
Der zweite Band, „Die goldene Sichel“, erschien dann schon mit 20.000 Heften. © imago stock&people | teutopress
Mittlerweile wurden von 36 Bänden rund 370 Millionen Exemplare in mehr als 100 Sprachen und Dialekten verkauft.
Mittlerweile wurden von 36 Bänden rund 370 Millionen Exemplare in mehr als 100 Sprachen und Dialekten verkauft. © Egmont Ehapa Media GmbH | Egmont Ehapa Media GmbH
Als 1977 Kollege Goscinny überraschend an einem Herzinfarkt starb, dachte Uderzo über ein Ende für Asterix und Obelix nach. Zwei Jahre lang stellte er die Arbeit ein.
Als 1977 Kollege Goscinny überraschend an einem Herzinfarkt starb, dachte Uderzo über ein Ende für Asterix und Obelix nach. Zwei Jahre lang stellte er die Arbeit ein. © imago | teutopress
Doch die Leser waren damit nicht einverstanden, wie Uderzo später sagte. Er nahm die Arbeit wieder auf und schrieb nun auch die Texte selbst. Uderzo erntete Kritik, weil er nicht die Qualität von Goscinnys Erzählkunst erreichte. Dem Erfolg der Serie tat das jedoch keinen Abbruch.
Doch die Leser waren damit nicht einverstanden, wie Uderzo später sagte. Er nahm die Arbeit wieder auf und schrieb nun auch die Texte selbst. Uderzo erntete Kritik, weil er nicht die Qualität von Goscinnys Erzählkunst erreichte. Dem Erfolg der Serie tat das jedoch keinen Abbruch. © imago | United Archives
Vor rund zehn Jahren begann Uderzo, sich nach und nach aus dem Geschäft zurückzuziehen.
Vor rund zehn Jahren begann Uderzo, sich nach und nach aus dem Geschäft zurückzuziehen. © imago stock&people | United Archives
2007 entzog er seiner Tochter Sylvie die Geschäftsführung der „Éditions Albert René“, seinem eigenen Verlag, und verkaufte ein Jahr später seine Anteile am Verlag gemeinsam mit Goscinnys Tochter an Hachette.
2007 entzog er seiner Tochter Sylvie die Geschäftsführung der „Éditions Albert René“, seinem eigenen Verlag, und verkaufte ein Jahr später seine Anteile am Verlag gemeinsam mit Goscinnys Tochter an Hachette. © imago | United Archives
Das führte zum Zerwürfnis und jahrelangen Rechtsstreitigkeiten mit seiner Tochter, die ebenfalls Anteile an dem Verlag hielt. Erst 2014 versöhnten sich Vater und Tochter wieder.
Das führte zum Zerwürfnis und jahrelangen Rechtsstreitigkeiten mit seiner Tochter, die ebenfalls Anteile an dem Verlag hielt. Erst 2014 versöhnten sich Vater und Tochter wieder. © imago | United Archives
Mit Mitte 80 fiel Uderzo das Zeichnen wegen Problemen mit seiner rechten Hand zunehmend schwerer. Im Oktober 2012 wurde schließlich der Wechsel angekündigt.
Mit Mitte 80 fiel Uderzo das Zeichnen wegen Problemen mit seiner rechten Hand zunehmend schwerer. Im Oktober 2012 wurde schließlich der Wechsel angekündigt. © imago stock&people | United Archives
Deshalb übergab er die Arbeit an der Serie vor rund vier Jahren an ein Nachfolger-Duo: Den Texter Jean-Yves Ferri und den Zeichner Didier Conrad.
Deshalb übergab er die Arbeit an der Serie vor rund vier Jahren an ein Nachfolger-Duo: Den Texter Jean-Yves Ferri und den Zeichner Didier Conrad. © imago | United Archives
Die beiden jüngsten Asterix-Bände 35 und 36 „Asterix bei den Pikten“ und „Der Papyrus des Cäsar“ gehen auf ihr Konto und wurden von der Kritik positiv aufgenommen.
Die beiden jüngsten Asterix-Bände 35 und 36 „Asterix bei den Pikten“ und „Der Papyrus des Cäsar“ gehen auf ihr Konto und wurden von der Kritik positiv aufgenommen. © imago stock&people | United Archives
Nach dem Anschlag auf die französische Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ allerdings griff Uderzo Anfang 2015 noch einmal zum Zeichenstift: Asterix geht vor Wut auf die Attentäter in die Luft und erklärt „Ich bin auch ein Charlie“.
Nach dem Anschlag auf die französische Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ allerdings griff Uderzo Anfang 2015 noch einmal zum Zeichenstift: Asterix geht vor Wut auf die Attentäter in die Luft und erklärt „Ich bin auch ein Charlie“. © imago | United Archives
Auf die Arbeit seiner Nachfolger bei „Asterix und Obelix“ hat Uderzo nach wie vor ein Auge.
Auf die Arbeit seiner Nachfolger bei „Asterix und Obelix“ hat Uderzo nach wie vor ein Auge. © imago | United Archives
„Ich werde weitermachen und kontrollieren, was mit Asterix geschieht, solange ich lebe und gesund bin.“
„Ich werde weitermachen und kontrollieren, was mit Asterix geschieht, solange ich lebe und gesund bin.“ © dpa | epa Maxppp/Daniel Fouray
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Asterix und Obelix wurden 1959 geboren

Das Duo hat 2011 die Nachfolge von Uderzo angetreten. Er hatte die Figuren Asterix und Obelix 1959 gemeinsam mit dem Autor René Goscinny geschaffen. Nach dessen überraschendem Tod im Jahr 1977 machte Uderzo zunächst alleine weiter.