Wiesbaden. Das BKA hat Dutzende Verdächtige identifiziert, die kinderpornographisches Material ausgetauscht haben sollen. Ermittler schlugen zu.

Im Kampf gegen Kinderpornos im Internet haben Ermittler die Wohnungen von 67 Tatverdächtigen in Deutschland durchsucht. Von den Durchsuchungen waren fast alle Bundesländer in Deutschland betroffen.

Wie die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt und das Bundeskriminalamt (BKA) Wiesbaden am Donnerstag mitteilten, erfolgten die Durchsuchungen bereits vom 5. bis 19. Juli. Die Beschuldigten im Alter von 18 bis 80 Jahren stehen im Verdacht, über den Onlinedienst „Chatstep“ Bilder und Videos mit Kinderpornografie getauscht zu haben.

Verdächtige in allen Bundesländern

Die Aufnahmen zeigten schweren sexuellen Missbrauch von Kindern, darunter auch von Kleinstkindern, sowie von sexueller Gewalt gegen Kinder.

Konkret gibt es jeweils neun Tatverdächtige in Hessen und Niedersachsen, je acht in Bayern und Nordrhein-Westfalen, fünf in Baden-Württemberg, je vier in Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein, je drei in Bremen, Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt, je zwei in Hamburg und dem Saarland sowie einen in Mecklenburg-Vorpommern.

BKA lobt Zusammenarbeit mit US-Betreiber

Ausdrücklich hob das Bundeskriminalamt hervor, dass der Identifizierung der Tatverdächtigen eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Betreiber der „Chatstep“-Plattform vorausgegangen ist. Dieser sei wie sämtliche Internetdiensteanbieter in den USA aufgrund eines US-Bundesgesetzes verpflichtet, festgestellte Fälle des Austauschs von Kinderpornografie zwecks Strafverfolgung zu melden.

Erst Anfang Juli hatten BKA und Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt die Zerschlagung des Kinderpornorings „Elysium“ im Darknet mit rund 87.000 Nutzern in aller Welt bekanntgegeben. Diese Plattform wurde von einem Beschuldigten im hessischen Landkreis Limburg-Weilburg betrieben. Es kam zunächst zu 14 Festnahmen im In-und Ausland. (epd/dpa)