Ciudad Juárez. Der einst mächtigste Drogenboss der Welt wird der US-Justiz übergeben. Dort werden ihm unter anderem Mord und Geldwäsche vorgeworfen.

Der mexikanische Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzmán ist an die USA ausgeliefert worden. Das teilte die mexikanische Regierung am Donnerstag mit. Zuvor hatte ein Gericht die von Guzmán eingelegten Rechtsmittel gegen seine Auslieferung abgelehnt. Dem früheren Chef des Sinaloa-Kartells werden in den Vereinigten Staaten Mord, Drogenhandel, organisierte Kriminalität und Geldwäsche vorgeworfen.

„El Chapo“ galt einst als mächtigster Drogenboss der Welt und war zweimal aus mexikanischen Hochsicherheitsgefängnissen geflohen. Nachdem er vor einem Jahr erneut gefasst worden war, stimmte die mexikanische Regierung seiner Auslieferung an die Vereinigten Staaten zu.

„El Chapo“ packt womöglich aus

„El Chapo“ hatte gedroht, im Falle seiner Auslieferung auszupacken. Sollte er mit den US-Behörden im Gegenzug für Informationen einen Deal machen, könnte es für so manchen Politiker und Beamten in Mexiko ungemütlich werden.

Schon lange gibt es Gerüchte, dass die Regierung dem Sinaloa-Kartell bei seinen kriminellen Geschäften weitgehend freie Hand ließ. Die Idee dahinter war demnach, dass eine dominante Rolle des Verbrechersyndikats von „El Chapo“ in der mexikanischen Unterwelt für Ruhe sorgen würde. (dpa)