Bozen. Ötzi kleidete sich nach neuen Erkenntnissen unter anderem in Bären- und Rehfell. Daraus lassen sich Schlüsse auf sein Leben ziehen.

Erstmals haben Forscher genau bestimmen können, von welchen Tierarten die Kleidung der jahrtausendalten Eismumie Ötzi stammt. Für Mütze und Co. wurden mindestens fünf verschiedene Tierarten verwendet, schreiben die Wissenschaftler um Niall O’Sullivan vom Forschungsinstitut EURAC in Bozen im Fachjournal „Scientific Reports“.

Das Archäologie-Museum in Bozen zeigt Reste der Kleidung der Eismumie.
Das Archäologie-Museum in Bozen zeigt Reste der Kleidung der Eismumie. © dpa | Institute for Mummies

So sei die Mütze aus Bärenfell und Ötzis Köcher, in dem er Pfeile transportierte, aus Rehleder. Das deute darauf hin, dass der Mann aus dem Eis einst auch Wildtiere jagte und nicht nur mit der Viehhaltung beschäftigt war.

Am 19. September jährt sich Ötzis Fund zum 25. Mal. Ein Paar aus Nürnberg hatte die Gletschermumie 1991 in den Ötztaler Alpen an der italienisch-österreichischen Grenze entdeckt. Die etwa 5300 Jahre alte Mumie liegt im Archäologiemuseum in Bozen. An ihr werden seit vielen Jahren wissenschaftliche Studien durchgeführt, die Aufschluss über das Leben in der Kupferzeit geben sollen. Auch die Kleidung wurde schon mehrmals untersucht, jedoch gab es immer wieder unterschiedliche Angaben, aus welchen Materialen sie genau ist. (dpa)