Ernährung spielt bei der Demenzprävention eine elementare Rolle. Auf die Zufuhr eines Mineralstoffes sollte man ganz besonders achten.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben derzeit weltweit mehr als 55 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. Jedes Jahr kommen fast 10 Millionen neue Fälle dazu. Bei 60 bis 70 Prozent davon handelt es sich um Alzheimer – die häufigste Form von Demenz. Weil es bis dato keine Heilung für Demenz gibt, forscht man in der Wissenschaft vermehrt zu präventiven Strategien. Ein wichtiger Faktor: die Ernährung. Eine neue Studie deutet an, dass der Mineralstoff Magnesium aus der Nahrung die Gehirngesundheit fördern und das Demenzrisiko senken könnte – insbesondere bei Frauen.

Studie untersucht Zusammenhang von Magnesium und Demenz: Der Ablauf der Analysen

Forschende des "Neuroimaging and Brain Lab" an der Australian National University untersuchten Gesundheitsdaten von rund 6000 Teilnehmern aus dem Vereinigten Königreich im Alter von 40 bis 73 Jahren. Die Daten umfassten Blutdruckmessungen, eine Magnetresonanztomografie (MRT) und die tägliche Magnesiumzufuhr. Um diese zu erfassen mussten die Teilnehmenden angeben, wie viel und welche magnesiumreiche Lebensmittel sie konsumieren.

Als Auswahl in dem extra für die Demenz-Studie entwickelten Online-Fragebogen standen unter anderem grünes Blattgemüse wie Spinat, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen wie z. B. Kürbiskerne und Vollkornprodukte. Zudem führten die Wissenschaftler zum Abgleich Interviews zu den Ernährungsgewohnheiten.

Magnesium kann über viele Lebensmittel, aber auch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden (Archivbild).
Magnesium kann über viele Lebensmittel, aber auch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden (Archivbild). © Getty Images/iStockphoto | HeikeRau

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Studie liefert erstaunliche Ergebnisse: Demenzrisiko senken – so viel Magnesium ist nötig

Anhand von MRT-Bildern analysierte man im zweiten Schritt die Gehirne der Studienteilnehmer und wie diese sich aufgrund unterschiedlicher Magnesiumzufuhr entwickelten. Die Ergebnisse: Eine höhere Magnesiumzufuhr ging mit einem größeren Gehirnvolumen und kleineren Läsionen der weißen Substanz, sogenannte "White Matter Lesions" (WML), einher. Vor allem Läsionen der Hirnsubstanz, – das heißt, kleinste Durchblutungsstörungen im Bereich der inneren Strukturen des Gehirns – werden in Studien mit einem erhöhten Demenz- und Schlaganfallrisiko in Verbindung gebracht.

Und damit nicht genug: eine tägliche Zufuhr von 550 Milligramm Magnesium am Tag führte außerdem zu einem um etwa ein Jahr verjüngertem Gehirn im Vergleich zu 350 Milligramm. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt Frauen eine Zufuhr von nur 300 Milligramm Magnesium am Tag und Männern von 350. Eine Erhöhung der Magnesiumzufuhr um circa 40 Prozent könnte laut der Untersuchung die Gehirngesundheit verbessern und das Demenzrisiko senken.

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Magnesium senkt Risiko für Demenz und schützt Nervenzellen – wer besonders profitiert

Besonders Frauen könnten von mehr Magnesium profitieren. Die Forschenden stellten fest, dass eine hohe Magnesiumzufuhr über die Nahrung für Frauen neuroprotektiver wirkte, – das heißt, die Nervenzellen besser schützte – als bei Männer.

Studie bescheinigt Magnesium erstaunliche Wirkungen: Diese Lebensmittel sollten Sie öfter essen

Wer seine Magnesiumzufuhr erhöhen möchte, sollte das idealerweise über die Ernährung tun. Besonders reich an Magnesium sind laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. unter anderem Kerne und Samen wie Mandeln, Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Getreideprodukte aus Vollkorn sowie Kakaopulver und Bitterschokolade. Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse wie z. B. Blattspinat und Fisch sind ebenfalls reich an Magnesium.

Auch Wasser liefert den Mineralstoff, allerdings kommt es bei Trinkwasser auf die Quelle und den Härtegrad an: Härteres Wasser hat einen höheren Magnesiumgehalt als weiches.