Berlin. Zecken übertragen Krankheiten wie FSME. Der beste Schutz: eine Impfung. Wer die Spritze braucht und wann eine Auffrischung nötig ist.

Vorbei ist es mit den Wintern ohne Zecken. Der Klimawandel bringt mildere Temperaturen und holt die kleinen Spinnentiere früher aus der Winterstarre. Für Spaziergänger, Urlauber oder Forstarbeiter bedeutet das: Zecken-Schutz das ganze Jahr. Denn die Tiere übertragen Krankheiten, in Deutschland vor allem Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Erst Anfang März wies das Robert Koch-Institut (RKI) drei weitere FSME-Risikogebiete in Deutschland aus, knapp 180 sind es jetzt insgesamt. Der beste Schutz gegen die virale Erkrankung ist laut Experten eine Impfung. Wer sollte sich impfen lassen und wann ist eine Auffrischung notwendig?

Was ist FSME?

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine virale Erkrankung, bei der sich das Gehirn oder Hirnhäute entzünden können. Übertragen werden die auslösenden Viren durch Zecken. Zwar haben laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 70 bis 95 Prozent der Infizierten keine Beschwerden. Doch in seltenen Fällen kann FSME schwer, noch seltener sogar tödlich verlaufen. Sowohl der Gemeine Holzbock, die in Deutschland am häufigsten verbreitete Zeckenart, als auch die Auwaldzecke können den Erreger übertragen.

Lesen Sie hier:Zeckenbiss bei Hund: Tipps gegen tödliche Hundemalaria

Wie kann man sich gegen FSME schützen?

Gegen den FSME-Erreger gibt es eine Impfung. Je nach Hersteller unterscheiden sich die sogenannten Impfschemata – also in welchem zeitlichen Abstand welche Dosis verabreicht werden kann. Grundsätzlich sind jedoch drei Spritzen notwendig, um den vollen Schutz zu erreichen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) hält der Impfschutz dann mindestens drei Jahre. Eine Auffrischung sollte nach fünf Jahren erfolgen, bei Menschen ab 60 Jahren bereits nach weiteren drei Jahren.

Wer sollte sich gegen FSME impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Menschen eine FSME-Impfung, die in entsprechenden Risikogebieten wohnen, arbeiten oder Urlaub machen und dabei ein Risiko für Zeckenstiche haben. Nach Angaben des RKI sind in Deutschland knapp 180 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen. Ein Infektionsrisiko bestehe vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit 2022 auch im südöstlichen Brandenburg. Vereinzelt komme es aber auch zu Infektionen außerhalb der Risikogebiete.

Sollten auch Kinder gegen FSME geimpft werden?

Zwar ist der Erkrankungsverlauf laut RKI bei Kindern generell leichter als bei Erwachsenen, gleichzeitig sei die Gefahr eines Zeckenstichs bei ihnen besonders groß. Die Experten empfehlen daher genau wie bei Erwachsenen eine Abwägung des sogenannten Expositionsrisikos – wie wahrscheinlich ist es also, dass ein Kind mit einer Zecke in Kontakt kommt. Laut BZgA können Kinder ab dem ersten Geburtstag geimpft werden.

Auch interessant:Vegan und vegetarisch für Kinder: Ist das gesund?

Gibt es auch eine Impfung gegen Borreliose?

Gegen Borreliose wird zwar an einem Impfstoff gearbeitet, marktreif ist dieser aber noch nicht. Eine Infektion, die sich in der Regel zunächst an einer Rötung rund um die Stichstelle zeigt, wird mit Antibiotika behandelt. Weil der bakterielle Erreger oft erst Stunden nach Beginn des Saugakts der Zecke in die Stichstelle eindringt, ist es ratsam, sich unmittelbar nach Wald- oder Parkbesuchen abzusuchen und Tiere rasch nach dem Stich zu entfernen. (fmg)