Berlin. Stress erhöht das Risiko für einen Schlaganfall. Forschende haben diesen Zusammenhang belegt. Das Ausmaß der Gefährdung ist immens.

Wer unter Stress leidet, hat ein deutlich erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall. Das ist das Ergebnis einer Beobachtungsstudie mit 26.812 Personen aus 32 Ländern, die Forschende der Universität Galway (Irland) jetzt vorgelegt haben. Die Studie ist in der Fachzeitschrift „Jama“ erschienen.

In Deutschland erleiden jährlich etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Risikofaktoren dafür sind beispielsweise Übergewicht, Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck oder Rauchen. Die aktuelle Studie aus Irland zeigt nun, dass auch Stress einen Hirninfarkt begünstigen kann.

podcast-image

Stress: Ein Gefühl von Überforderung und Kontrollverlust

„In der Untersuchung wurden die Risikofaktoren des Herz-Kreislauf-Systems herausgerechnet und nur der Zusammenhang zwischen einem Schlaganfall und Stress untersucht“, erläutert Prof. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Neurologe und Sprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DGS). „Das Gefühl von Stress entsteht zum Beispiel bei Überforderung oder dem Eindruck von Kontrollverlust am Arbeitsplatz oder im Privatleben“, so Schäbitz weiter.

In der aktuellen Untersuchung haben die Forscher aus Galway laut DGS belegt, dass ein belastendes Ereignis im Leben das Schlaganfallrisiko um 17 Prozent erhöht. Das Auftreten von zwei oder mehr belastenden Ereignissen erhöhte demnach das Schlaganfallrisiko sogar um bis zu 31 Prozent. Dabei hätten unterschiedliche Stressfaktoren nachgewiesen werden können – sowohl erhöhter Stress am Arbeitsplatz als auch in der Familie, etwa durch Trennung, Scheidung, Krankheit oder den Tod eines Angehörigen. Lesen Sie auch: Dauerstress: Burn-out an den Blutwerten erkennen

Fachgesellschaft empfiehlt Meditation und Bewegung

Zur Reduktion von Stress und dem damit verbundenen Hirninfarktrisiko empfiehlt die DSG Entspannungstechniken wie Meditation, autogenes Training und viel Bewegung. Schäbitz: „Auch Arbeitgeber sind im Zuge der gesundheitsbezogenen Vorsorge gefragt: Sie sollten ihre Mitarbeiter nicht überfordern.“

podcast-image