Berlin. Die Energiekrise führt nicht nur dazu, dass alles teurer wird. Es gibt auch weniger CO2. Mit Folgen für die Lebensmittelindustrie.

Hohe Kosten für Gas und Strom sowie die Inflation lassen die Preise bei Aldi, Lidl und Co. stark steigen. Doch der Einkauf fällt womöglich bald nicht nur deutlich teurer aus: Einige Produkte könnten bald gar nicht mehr verfügbar sein.

So forderte die Lebensmittelbranche erst kürzlich in einem Brandbrief von der Bundesregierung Energiehilfen. „Sonst bleiben die Kühlschränke und Tiefkühltruhen für die deutsche Bevölkerung bald leer“, heißt es in dem Appell.

Ein weiteres Problem könnte jetzt dazu führen, dass noch mehr Waren in den Supermarkt-Regalen fehlen: Durch die Energiekrise mangelt es an CO2.

Energiekrise: Mangel an CO2

CO2 – ein natürlicher Bestandteil der Luft – ist vielen vor allem als Treibhausgas in der Klimakrise ein Begriff. In der Lebensmittelindustrie spielt Kohlenstoffdioxid jedoch eine positive Rolle: Die Substanz wird für die Herstellung und Haltbarmachung vieler Produkte benötigt.

Kohlenstoffdioxid entsteht unter anderem als Nebenprodukt bei der Herstellung von Düngemitteln. Einige Chemiekonzerne haben wegen der gestiegenen Energiekosten infolge des Ukraine-Kriegs ihre Produktion allerdings zurückgefahren. Bedeutet: Weniger Düngemittel gleich weniger Kohlendioxid gleich weniger Kohlensäure.

Derzeit sind nach Schätzungen der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie nur noch 30 bis 40 Prozent der üblichen CO2-Liefermengen verfügbar.

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Aldi, Lidl und Co.: Diese Lebensmittel könnten knapp werden

Der Mangel bremst in Deutschland vor allem Getränkehersteller aus. "An einzelnen Stellen wurde die Produktion schon zurückgefahren", sagt der Sprecher der Genossenschaft Deutscher Brunnen, Tobias Bielenstein, mit Blick auf die Mineralwasserhersteller. Lesen Sie dazu: Ukraine-Krieg: Werden Sprudelwasser und Cola knapp?

Auch die Fleischindustrie weist auf massive Probleme hin. Laut "Neuer Osnabrücker Zeitung" warnt der Zentralverband der Geflügelwirtschaft (ZDG) in einem Schreiben an das Bundeslandwirtschaftsministerium, dass fehlendes CO2 einen Schlachtstopp zur Folge hätte. Denn Kohlendioxid wird benötigt, um Schweine und Geflügel zu betäuben.

CO2 kommt aber auch zum Einsatz, um bestimmte Lebensmittel haltbar zu machen. In den Verpackungen wird ein Vakuum erzeugt, das Gas soll den Sauerstoff verdrängen. Demnach könnte sich folgende Liste mit Lebensmitteln, die vom CO2-Mangel betroffen sind, um weitere Produkte, wie Käse oder Aufbackbrötchen, erweitern:

  • Bier
  • Mineralwasser
  • Limonaden
  • Schweinefleisch
  • Geflügel

(fmg mit dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.