London. Der Konflikt schwelt seit Monaten - und Epic Games lässt nicht locker. Darf Apple bei In-App-Käufen in Games auf seinen iPhones kräftig mitverdienen? Epic zieht in dem Streit erneut den Kürzeren.

Der Spieleentwickler Epic ist mit dem Versuch gescheitert, seinen App-Store-Streit mit Apple nach Großbritannien zu tragen. Das britische Wettbewerbsgericht wies am Montag eine Klage von Epic ab.

Der Richter entschied, dass das Competition Appeal Tribunal nicht zuständig sei und der Rechtsstreit in den USA ausgefochten werden müsse. Eine ähnliche Klage gegen Google ließ er dagegen teilweise zu. Epic, Entwickler des populären Spiels "Fortnite" reichte jüngst auch eine Wettbewerbsbeschwerde gegen Apple bei der EU-Kommission ein.

Der Streit entbrannte im August, nachdem sich Epic nicht mehr an die seit mehr als einem Jahrzehnt geltende Vorgabe halten wollte, dass virtuelle Artikel in dem Spiel auf iPhones und iPads nur über das System der In-App-Käufe von Apple angeboten werden können. Dabei behält Apple 30 Prozent des Kaufpreises ein. Epic würde stattdessen gern einen eigenen App Store auf dem iPhone betreiben.

Nachdem der iPhone-Konzern Änderungen an den Geschäftsbedingungen ablehnte, bauten die Epic-Entwickler in der App die vertraglich verbotene Möglichkeit ein, die Artikel auch direkt bei Epic kaufen zu können. Dafür wurde im August eine versteckte Funktion in der Anwendung aktiviert, die Epic an den App-Prüfern von Apple vorbeigeschmuggelt hatte.

Noch am selben Tag warf Apple "Fortnite" unter Verweis auf den Regelverstoß aus dem App Store. Epic zog umgehend vor Gericht und warf Apple unfairen Wettbewerb vor. Apple verlangt in einer Gegenklage Schadenersatz.

Epic führte die eigene Bezahlmethode auch in der "Fortnite"-App für Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android ein. Auch Google verbannte die App daraufhin aus seiner Download-Plattform Play Store. Anders als auf iPhones können Android-Nutzer sie aber auch aus anderen Quellen laden.

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