Berlin. Kürbisse passen zum Herbst, sind gesund und vielfältig. Wir verraten, warum sie nicht nur an Halloween auf dem Teller landen sollten.

  • Herbstzeit ist Kürbiszeit - ausgehöhlt und mit gruseligen Gesicht ist der Kürbis eine Halloween-Deko
  • Doch der Kürbis ist nicht nur als Deko geeignet, sondern schmeckt auch lecker und ist gesund
  • Er hat kaum Kalorien und enthält viele Vitamine - und eignet sich für viele Rezepte

Vor allem kurz vor Halloween sieht man das Beerengewächs plötzlich überall. Denn tatsächlich wird Kürbis in den vergangenen Jahren auch hierzulande immer beliebter. Kein Wunder: Schließlich dient das Fruchtgemüse längst nicht mehr nur der herbstlichen Deko, sondern ist seiner gesundheitsfördernden Wirkung wegen auch Grundlage zahlreicher, schmackhafter Rezepte.

Inhaltsstoffe: Das steckt im Superfood Kürbis

Das Fruchtgemüse besteht zu rund 90 Prozent aus Wasser und hat deshalb nur sehr wenige Kalorien – nämlich gerade einmal 25 pro 100 Gramm. Darüber hinaus steckt es voller wertvoller Mineralstoffe, wie Kalium, Eisen und Magnesium.

  • Kalium ist essenzieller Bestandteil aller Zellen und für die Funktion, regelt beispielsweise den Flüssigkeitsgehalt der Zelle, hat aber auch zahlreiche weitere Stoffwechselaufgaben. Darüber hinaus ist es für die Funktion von Nerven und Muskeln unerlässlich.
  • Eisen spielt eine zentrale Rolle in den Stoffwechselprozessen des menschlichen Körpers und ist neben vielen anderen Funktionen unter anderem für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich. Unzureichende Versorgung mit dem Spurenelement kann Mangelerscheinungen begünstigen und zu einer Störungen des Stoffwechsels führen.
  • Magnesium beeinflusst die Zellregeneration, Sauerstoffnutzung und Energiegewinnung.

Kürbisse sind echte Vitamin Booster

Kürbis enthält außerdem reichlich Vitamin C und Beta-Carotin, das der Körper in Vitamin A umwandeln kann.

  • Der Körper benötigt Vitamin C für zahlreiche Stoffwechselvorgänge – zum Beispiel, um Bindegewebe, Knochen und Knorpel aufzubauen und Hormone zu bilden. Es hemmt außerdem die Entstehung krebserregender Salze, die im Magen entstehen können, und verbessert die Eisenaufnahme.
  • Vitamin A unterstützt den Aufbau roter Blutkörperchen und den Fettstoffwechsel der Leber. Es hilft dem Körper, Infektionen abzuwehren, weil es dazu beiträgt, Haut- und Schleimhäute gesund zu halten. Diese bilden eine wirkungsvolle Barriere gegen Bakterien, Viren und Parasiten. Vitamin A ist außerdem am Aufbau unserer Knochen beteiligt. Mehr lesen: Diese 13 Vitamine sind für den Körper lebenswichtig

Kürbiskerne: Pflanzliches Heilmittel bei Prostatabeschwerden

Kürbiskerne für sich genommen stecken ebenfalls voller guter Inhaltsstoffe und werden deshalb auch in der pflanzlichen Medizin geschätzt. Sie beinhalten neben Magnesium und Eisen unter anderem Vitamin E, Zink und Selen.

  • Vitamin E bewahrt unsere Zellen vor oxidativem Stress, der durch sogenannte freie Radikale ausgelöst wird. Die sind zwar ein wichtiger Bestandteil des Körpers und schützen sogar vor Krankheitserregern. Steigt ihre Konzen­tration jedoch über einen längeren Zeitraum an, erhöht sich auch das Risiko für Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Das Spurenelement Zink stärkt die körpereigene Abwehr von Infektionskrankheiten und unterstützt die Wundheilung.
  • Selen stärkt das Immunsystem, trägt zur Funktion der Schilddrüse bei und schützt körpereigene Zellen vor oxidativem Stress.

Weil Kürbiskerne außerdem sogenannte Phytosterole enthalten, sollen entsprechende Präparate auch gegen Prostatabeschwerden helfen. Expertinnen und Experten zufolge vor allem dann, wenn Patientinnen und Patienten Probleme beim Wasserlassen haben, die durch eine vergrößerte Prostata verursacht werden.

Dazu gehören neben einer verlangsamten Blasenentleerung, auch Nachträufeln. Die Präparate sollten allerdings nicht ohne vorherige Absprache mit einer Medizinerin oder einem Mediziner eingenommen werden. Lesen Sie: Warum Prostatakrebs häufig zu spät erkannt wird

Kürbis-Rezepte: Salat statt Suppe

Die meisten Menschen schätzen Kürbis gekocht und püriert als Suppe. Manche Sorten der Beere lassen sich aber auch roh genießen, wie das Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärt.

Zum Beispiel als herbstlicher Salat. Dafür einen sogenannten Hokkaido-Kürbis, Karotten und Äpfel klein raspeln und mit einem Dressing aus einem Viertelliter Apfelsaft, dem Saft einer ausgepressten Zitrone, einem halben Teelöffel Zimt, etwas Salz und Pfeffer verfeinern. Als Garnitur eignen sich gehackte Walnüsse.

Kürbis in der Küche: Muffins für den Herbst

Wer es in der kalten Jahreszeit auch auf dem Teller lieber warm mag, kann sich stattdessen an K ürbis-Muffins versuchen.

Dafür 400 Gramm Hokkaido-Kürbisfleisch, eine Birnen, eine halbe Orange, 200 Gramm Mehl, 200 Gramm Zucker, 120 ml zerlassene Butter, einen TL Natron und einen halben TL Salz vermengen und anschließend in die entsprechenden (Papier-)Förmchen geben. Für 35 bis 40 Minuten im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad backen – und fertig.

Hokkaido-, Butternut- und Muskatkürbis: So gelingen Zubereitung und Lagerung

Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich bei der Zubereitung von Kürbissen in der Regel übrigens nicht auf das Fruchtfleisch beschränken. Je nach Sorte kann – bis auf den Stiel – meist der ganze Kürbis verzehrt werden. Bei den Klassikern Hokkaido-, Butternut- oder Muskatkürbis gilt das sogar für die Schale, erklären die Baden-Württembergischen Expertinnen und Experten.

Beim Einkauf sollten Konsumentinnen und Konsumenten derweil darauf achten, dass der Kürbis zwar einen Stiel, aber keine Druckstellen hat. Klopft man gegen den Kürbis, sollte dieser hohl klingen. Und: Winterkürbisse lassen sich an einem kühlen und trockenen Ort oft monatelang lagern. Lesen Sie mehr: So ernährt man sich gesund, ohne dem Klima zu schaden

Immer mehr Kürbisse auch in Deutschland

Tatsächlich wird Kürbis hierzulande immer beliebter. Das fanden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Statistischen Bundesamtes heraus. Sie zählten dafür die Flächen zusammen, auf denen essbarer Kürbis in Deutschland angebaut wird. Heute kommt eine Fläche von etwa 6000 Fußball-Feldern zusammen. Im Jahr 2009 war es nur ungefähr die Hälfte.

Der größte Kürbis Deutschlands kommt in diesem Jahr übrigens aus Bayern. 720,5 Kilogramm brachte dieser bei der Deutschen Meisterschaft im Kürbiswiegen im Oktober in Ludwigsburg auf die Waage.