München.

Die Digitalminister der Bundesländer fordern ein neues staatliches Förderprogramm für den Einsatz künstlicher Intelligenz in Deutschlands kleinen und mittelständischen Unternehmen.

Bisher werde das wirtschaftliche Potenzial der neuen Technologie insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) bei weitem nicht ausgeschöpft, heißt es in einem Brief, den Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) im Namen der Ministerrunde an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geschrieben hat.

Gerlach verweist in dem Brief auf eine Studie des Bundeswirtschaftsministeriums: Demnach könnte der Einsatz von KI-Software die Bruttowertschöpfung im produzierenden Gewerbe in den nächsten fünf Jahren um rund 32 Milliarden Euro erhöhen.

Bisher setzten nur 15 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen KI ein. "Sie benötigen aber noch mehr Unterstützung, weil sie häufig keine eigenen Kompetenzen und nicht ausreichend qualifizierte Fachkräfte dafür haben", heißt es in dem Schreiben.

Die Digitalpolitiker haben ihren Plan "KI in KMU" getauft. Die drei Hauptforderungen: Ein "konkretes KI-Programm für KMU", allerdings nennt Gerlach keine konkrete Summe. Bisher will der Bund demnach lediglich 50 KI-Trainer fördern.

Zweitens soll der Bund regionale Strukturen der Länder für einen nachhaltigen Kompetenzaufbau in diesem Bereich unterstützen. Und drittens soll die Bundesregierung EU-Finanzmittel mobilisieren, "um den deutschen Mittelstand in den kommenden Jahren über gezielte Transfer- und Anwendungsprojekte für KI zu ertüchtigen."

Der Brief an Merkel ist das Ergebnis einer virtuellen Konferenz der für Digitalisierung zuständigen Länderminister und -staatssekretäre am 24. September, bei der Gerlach den Vorsitz innehatte.

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