Berlin. Elektrofahrräder werden immer beliebter. Weil sie so langsam sind, frisieren viele Käufer ihre Bikes. Das ist illegal und gefährlich.

Auf den ersten Blick wirken die kleinen Teile wie Schnäppchen. Im Internet finden sich zahlreiche Portale, über die Händler Aufsteckgeräte für den Geschwindig­keits­sensor vertreiben. Die gibt es schon ab 89 Euro und machen aus einem gemächlich dahinrollenden Elektrofahrrad nach wenigen Handgriffen einen zweirädrigen Flitzer. Doch das Risiko ist groß.

Früher frisierte man Mofas, heute Elektroräder. „Die getunten Pedelecs sind illegal und gar nicht dafür ausgelegt, dass man ohne Weiteres 50 Stundenkilometer und mehr damit fahren kann“, mahnt Siegfried Neuberger, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV). Denn normalerweise haben E-Bikes eine eingebaute Geschwindigkeitsbegrenzung von 25 Stundenkilometern – danach wird der Motor gedrosselt.

Illegales Tuning bei E-Bikes: Locker doppelt und dreimal so schnell

Mit einem der aufsteckbaren, streichholzschachtelgroßen Tuning-Bauteile aus dem Netz fährt so ein verstromtes Fahrrad locker doppelt und dreimal so schnell. Experten erkennen darin ein rasant wachsendes Problem. Lesen Sie auch: Motor statt Muskeln: Pedelec-Markt boomt weiter