Berlin. In der Coronavirus-Krise gilt in allen Bundesländern eine Maskenpflicht. Aber Masken sind knapp. Hier können Sie den Mundschutz kaufen.

  • Beim Einkauf und im Nahverkehr gilt überall in Deutschland eine Maskenpflicht
  • Mehrere Supermarktketten hatten den Verkauf von Masken angekündigt – nun sehen sie sich einem Kundenansturm gegenüber
  • Der Discounter Lidl meldete rasch, ein Großteil der 14 Millionen Masken in den Filialen sei schon verkauft
  • In Apotheken sind beide Masken-Arten meist ausverkauft, im Online-Handel drohen hohe Preise für einzelne Masken
  • Lesen Sie hier eine Übersicht, wo Sie einen Mundschutz kaufen können

In ganz Deutschland gilt seit der vergangenen Woche die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkauf. Viele Deutsche fragen sich nun: Wo kann ich eine Atemschutzmaske oder einen Mundschutz kaufen? Jetzt wird klar: Nach den Apotheken werden auch in den Supermärkten die Masken knapp.

Laut Bundesregierung ist in der Maskenpflicht die Bedeckung von Mund und Nase durch ein Tuch oder einen Schal erlaubt. Sie rät aber auch zu selbstgenähten Masken. So kann man sich Corona-Mundschutz selbst machen – Anleitung der Stadt Essen

Masken gehören zur Strategie der Regierung, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.
Masken gehören zur Strategie der Regierung, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. © dpa | Christian Charisius

Coronavirus-Krise: Wo kann ich eine Mundschutzmaske kaufen?

Die neuen Vorgaben stellen viele Bürger vor Herausforderungen – denn sowohl Atemschutzmasken, die ihre Träger vor kleinsten Partikeln und Tropfen schützen, sowie einfachere Mundschutzmasken, die andere vor Tropfen der Person schützen, die den Mundschutz trägt, sind weiterhin Mangelware in Deutschland.

In Apotheken sind beide Masken-Arten oft ausverkauft, im Online-Handel drohen hohe Preise für einzelne Maskenstücke. „Die Liefersituation ist nach wie vor angespannt“, sagte Reiner Kern, Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände, unserer Redaktion. Apotheken müssten die Masken selbst einkaufen, oft zu hohen Preisen. Ein Set mit fünf einfachen OP-Masken für acht Euro sei derzeit ein Preis, der im Rahmen liege. So gut schützen Atemmasken und Mundschutz vor dem Coronavirus

Eine Atemschutzmaske der Kategorie FFP und Einweghandschuhe.
Eine Atemschutzmaske der Kategorie FFP und Einweghandschuhe. © dpa | Christian Beutler

Selbst wenn Schutzmasken mit sogenanntem FFP2- und FFP3-Standard (sie schützen den Träger selbst vor einer Ansteckung) vorhanden sind, würden viele Apotheken sie nicht einfach an jeden Kunden abgeben. Das gehe nach Priorität, sagte Kern. Arztpraxen, Pflegedienste oder Physiotherapeuten würden bevorzugt.

Verbraucherschützer warnen vor Betrugsmaschen beim Verkauf von Atemschutzmasken im Netz. So werden auf Amazon und Ebay teilweise Masken zu Wucherpreisen oder von mangelnder Qualität angeboten.

Alternative zum Mundschutz? So gut schützen Face Shields vor dem Coronavirus

Coronavirus-Krise: Lidl hat „einen Großteil“ seiner 14 Millionen Masken schon verkauft

Die Ankündigung, Schutzmasken zum Selbstkostenpreis zu verkaufen, hat in den Filialen großer Handelsketten zu einem Kundenansturm geführt. So ist die Masken-Situation bei den einzelnen Ketten:

  • Aldi Nord und Kaufland wollen einen Mundschutz-Verkauf prüfen.
  • Am vergangenen Donnerstag bot der Aldi Süd Einweg-Mund-Nasen-Masken „zum Selbstkostenpreis“ von 6,99 Euro an – nun muss der Discounter einräumen: „Aufgrund der hohen Nachfrage waren die Einweg-Masken in einigen Filialen schnell vergriffen.“ Weitere Lieferungen würden jedoch für die nächsten Wochen erwartet.
  • Der Discounter Lidl berichtete am Montag, er habe bereits „einen Großteil“ der 14 Millionen am Donnerstag in die Läden gebrachten Einwegmasken verkauft. Die bei Lidl verkauften Masken sind in 50er-Packungen für je 33 Euro erhältlich. Pro Einkauf und Kunde wird nur eine Packung ausgegeben.
  • Auch die Supermarktkette Rewe verkauft bereits in einigen Filialen Masken – bis Ende Mai wolle man 30 Millionen Masken in die Märkte von Rewe und den Konzerntöchtern Penny und Toom bringen.
  • Die Supermarktkette Real wollte ab Montag Sets mit je fünf Textilmasken anbieten, teilte ein Sprecher mit. Der Preis soll demnach bei 19,99 Euro liegen. Zum selben Preis soll ab dem dem 11. Mai dann auch eine 20iger-Packung mit OP-Masken bei Real zu bekommen sein.

Beim Einkaufen wird die Maske zum Alltag gehören.
Beim Einkaufen wird die Maske zum Alltag gehören. © dpa | Robert Michael

Auch die großen Drogerieketten passen sich der Maskenpflicht an. Sie hatten schon zu Beginn der Krise ihre Kunden dazu aufgerufen, sich Masken selbst zu nähen.

  • Bei dm bietet man Kunden, die für ihren Einkauf noch keine geeignete Bedeckung haben, seit dem 27. April vor den Geschäften Masken für einen Euro an. dm-Geschäftsführer Christoph Werner erklärte unserer Redaktion: „Die Abgabemenge ist auf ein Stück begrenzt und gilt, solange der Vorrat reicht.“
  • Die Drogeriekette Müller teilte mit, dass sie bereits seit mehreren Wochen in ihren Filialen Schutz-Masken anbiete.
  • Auch die Drogeriemarktkette Rossmann berichtete von einer „verstärkten Nachfrage“. Das Unternehmen arbeite mit großem Einsatz daran, die Versorgung flächendeckend sicherzustellen.

Lesen Sie hier: Warum dm vor Corona-Masken aus Staubsaugerbeuteln warnt

Corona-Krise: Mundschutzmasken im Handel – kaum Aussicht auf Erfolg

Leere Regale auch im Baumarkt.
Leere Regale auch im Baumarkt. © dpa | Julian Stratenschulte

Auch bei den Baumärkten sind Atemschutzmasken teilweise wieder erhältlich. Die Hornbach-Kette bietet auf ihrer Webseite etwa Packungen von 50 Einweg-Schutzmasken für 47,50 Euro an.

  • Die Baumarktkette Bauhaus bietet Kunden in Bayern und Sachsen kostenlose Einwegschutzmasken beim Betreten der Geschäfte an – über ähnliche Maßnahmen denke man auch in anderen Bundesländern nach, hieß es von der Kette. Zum eigenem Sortiment von Mundschutzmasken wollte sich der Konzern nicht äußern. Auf der Webseite stehen allerdings wieder Masken zum Verkauf: 50 Stück kosten 47,50 Euro.

Auch die Polizei stattet sich mit Mundschutz aus.
Auch die Polizei stattet sich mit Mundschutz aus. © dpa | Robert Michael

Eine Reihe von Firmen hat in der Coronavirus-Pandemie ihre Produktionskapazitäten umgestellt, und produziert nun auch Masken. Der Großteil dieser produzierten Masken soll jedoch nicht für einzelne Kunden, sondern Behörden, Unternehmen oder Pflegeeinrichtungen zur Verfügung gestellt werden.

Zu welchen Produkten man definitiv nicht greifen sollte: Unsicherer Mundschutz: EU warnt vor diesen Atemmasken.

(mit dpa)

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