Berlin. Fibromyalgie ist eine rätselhafte Krankheit. Betroffene leiden unter Schmerzen, für die es zunächst keine Ursache zu geben scheint.

„Wenn andere loszogen, um Spaß zu haben, war ich diejenige, die zurückblieb und auf Taschen und Rucksäcke aufpasste.“ Zu groß sei die Angst gewesen, sich zu überlasten, falsche Bewegungen zu machen und das mit anhaltenden Schmerzen zu bezahlen. Sandra Büttner ist 50 Jahre alt. Ihr Leben, so erzählt sie, sei von Krankheitsgeschichten geprägt: vermeintliche Sehnenscheidenentzündungen während der Ausbildung, schmerzende Finger, Unterleibsprobleme, chronische Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Erschöpfung.

Rückblickend betrachtet ergibt sich ein erklärbares Bild: Sandra Büttner hat das Fibromyalgie-Syndrom – kurz FMS. Der Diagnose ging eine Odyssee an Arztbesuchen voraus. Immer wieder wurde versucht, die einzelnen Symptome zu behandeln. Ohne Erfolg. Herkömmliche Schmerzmedikamente halfen kaum. Untersuchungen blieben unauffällig. „Von den Ärzten hieß es: Wir haben jetzt ein Röntgenbild gemacht, haben Blut abgenommen, da ist nichts“, erzählt Büttner. „Ich habe schon an mir gezweifelt, dachte, ich bilde mir doch alles nur ein. Ich fühlte mich wie beschädigte Ware.“