Washington. Mit Zolgensma hat Novartis das wohl teuerste Medikament der Welt auf den Markt gebracht. Es könnte bald auch nach Deutschland kommen.

2,125 Millionen US-Dollar (ca. 1,9 Millionen Euro) kostet eine Dosis des Mittels Zolgensma des Pharma-Konzerns Novartis. Damit ist das Mittel gegen Muskelschwund wohl eines der teuersten Medikamente der Welt. Zumindest in den USA bildet der Verkaufspreis einen Rekord.

Die US-Medikamentenbehörde FDA hat das Medikament zur Behandlung der Erbkrankheit Spinale Muskelatrophie nun zugelassen. Novartis begründet den Preis unter anderem damit, dass eine Dosis des Mittels billiger sei als eine lebenslange Therapie. Im Gegensatz zu bisherigen Behandlungsmethoden sei bei Zolgensma nur eine Dosis zu verabreichen.

Die FDA genehmigte den Einsatz des Mittels am Freitag (Ortszeit) bei Kindern im Alter von bis zu zwei Jahren. US-Medien berichteten, es sei das teuerste Medikament, das die FDA je zugelassen habe. Zolgensma ist zunächst nur in den USA verfügbar. Novartis bemüht sich nach eigenen Angaben auch um eine Zulassung in Europa und in Japan.

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Kinder, die an der schwersten Form von Spinaler Muskelatrophie leiden, sterben häufig schon vor ihrem zweiten Geburtstag. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten etwa beim Atmen, beim Schlucken und beim Hochhalten ihres Kopfes. Novartis teilte mit, durch die Einmalbehandlung mit Zolgensma solle ein defektes oder fehlendes Gen ersetzt werden.

In klinischen Tests mit dem Medikament hätten Patienten Besserungen gezeigt, die im normalen Krankheitsverlauf nicht vorkämen. Sie hätten unter anderem sitzen und sprechen können.

Hohe Medikamentenpreise sind in den USA immer wieder ein Diskussionsthema. Vor allem der Pharma-Boss Martin Shkreli war in die Schlagzeilen geraten. Nach dem Kauf eines Pharma-Unternehmens hatte er ein Aids-Medikament stark verteuert. Er wurde verurteilt und fällt immer wieder durch skurrile Aktionen auf. Der verhasste Pharma-Boss lässt sich für 50.000 Dollar prügeln. (dpa/ac)