Berlin. Beim Verpackungsmüll ist Deutschland EU-Spitzenreiter. Wie können Verbraucher im Alltag Plastikmüll vermeiden? Das ist nicht schwierig.
220 Kilogramm pro Kopf und Jahr: Beim Verpackungsmüll ist Deutschland Spitzenreiter in Europa. Die meisten Verpackungen kaufen Verbraucher im Supermarkt oder beim Discounter.
Kiwis, Äpfel, Tomaten, Karotten: vier Produkte auf der Einkaufsliste, vier Tüten – oft jedenfalls. Beim Einkauf von Obst und Gemüse lässt sich Müll vermeiden, wenn man auf Tüten verzichtet und unverpackte Ware kauft. Neu sind die Mehrweg-Frischenetze, die Rewe oder Edeka anbieten. Diese zu verwenden ist aber nur sinnvoll, wenn sie auch bei den nächsten Einkäufen wieder mitgebracht werden.
Obstsalat, Salat, belegte Brote, Kaffee, Wasser: Unterwegs zu essen und zu trinken gehört zum Alltag vieler Verbraucher. Supermärkte und Discounter reagieren, die entsprechenden Abteilungen werden größer.
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Doch das sorgt für tonnenweise Müll. Gegensteuern kann, wer Kaffee in den Mehrwegbecher füllen lässt, eine Mehrwegflasche selbst befüllt oder das unverpackte, zu Hause geschnittene Obst in einer Dose mitbringt. Und auch das gibt es: Mehrweggabeln oder -löffel für unterwegs.
Mehrweg-Glasbehälter sind vorteilhaft
Wurst, Fleisch, Käse: An der Theke und am Stück einzukaufen senkt das Verpackungsaufkommen. Noch in der Testphase befinden sich die Mehrwegdosen, die in Rewe- und Edeka-Filialen alternativ zu Frischhaltefolien und Tüten zum Einsatz kommen. Ob sich diese Systeme bundesweit durchsetzen werden, bleibt abzuwarten.
Joghurt oder Milch gibt es wie Getränke auch in Glas oder Glasflasche. Dass dies grundsätzlich ökologisch ist, sei ein Mythos, berichtet das Umweltbundesamt (UBA). Während Mehrweg-Glasbehälter vorteilhaft seien, seien es Einweg-Gläser nicht.
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Zwar würden über 85 Prozent wiederverwertet, Recycling und Transport aber bräuchten viel Energie. Hier schneidet der Verpackungskarton laut den Angaben im Vergleich zu Einwegplastik- oder Glasverpackungen besser ab. Besonders umweltfreundlich aber seien Mehrwegbehälter aus der Region. Und bei Getränken: Trinkwasser, wenn möglich, aus dem Hahn zapfen.
Generell gilt: Wer Produkte in die Hand nimmt, kann Mehrfachverpackungen besser erkennen und meiden. Süßigkeiten etwa werden oft doppeltverpackt. Und auch das gilt: Viele Portionen werden kleiner, das Verhältnis von Produkt zu Verpackung schlechter. Wer von haltbarer Ware große Packungen kauft, vermeidet Müll. (kai)
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