Köln. Mehr Platz, mehr Leistung, höhere Effizienz, agileres Handling: Toyota hat den RAV4 in fünfter Generation stark weiterentwickelt.

Der RAV4 ist so etwas wie der Urvater des SUV-Segments. Vor 25 Jahren legte Toyota mit ihm den Grundstein für einen damals kaum zu erahnenden Erfolg. Für den japanischen Autobauer ist die nunmehr fünfte Generation gleichbedeutend mit dem Start in eine neue Ära.

Schließlich kommt hier – quasi als Jubiläumsgeschenk – erstmals eine TNGA (Toyota New Global Architec­ture) genannte Plattform zum Einsatz. Die ermöglicht bei fast gleichen Außenmaßen deutlich mehr Platz im Innenraum, bessere Performance sowie eine umfangreichere Sicherheitsausstattung. Mehrwert, den sich Toyota nicht zusätzlich bezahlen lässt.

Einstiegspreis von 32.990 Euro

So wird die im Vergleich zum Vorgänger stärker gewordene Hybridversion zum Einstiegspreis von 32.990 Euro und damit 800 Euro günstiger angeboten.

Ecken und Kanten, Sicken und messerscharfe Linien prägen das Äußere ebenso wie das in die Breite gezogene Gesicht. Dieses wird vom mächtigen Kühlergrill sowie dem über die komplette Fahrzeugbreite gezogenen Lufteinlass dominiert.

Ganz nach außen setzten die Designer die Scheinwerfer. In Verbindung mit der leicht verbreiterten Spur sowie der um 1,5 Zentimeter gewachsenen Bodenfreiheit sorgt das für einen kraftvollen Auftritt.

Gefühlt sitzt man noch höher als ohnehin schon in SUVs

Toyota sieht den RAV4 mehr denn je als Fahrzeug für Familien. Die haben im Vergleich zur vierten Generation spürbar mehr Platz. Grund sind der um drei Zentimeter auf 2,69 Meter gewachsene Radstand bei fast identisch gebliebener Außenlänge sowie die verkürzten Achsüberhänge.

Trotz der um einen Zentimeter abgesenkten Dachhöhe bleibt selbst groß gewachsenen Personen noch Luft zum Fahrzeughimmel. Fahrer und Beifahrer haben auf vielfach verstellbarem Gestühl das Gefühl, noch höher zu sitzen als bei einem SUV ohnehin üblich. Dazu trägt der niedriger positionierte Armaturenträger mit feststehendem Sieben- oder Achtzoll-Display in Verlängerung der wuchtigen Mittelkonsole bei.

Das Cockpit im Toyota RAV4 ist geräumig und modern.
Das Cockpit im Toyota RAV4 ist geräumig und modern. © Toyota | Toyota

Bessere Rundumsicht und neues Raumgefühl

Doch auch die um 1,5 Zentimeter flacher verlaufende Motorhaube, die schlanker geformten A-Säulen sowie die leicht nach unten verlagerte Gürtellinie haben Anteil an der besseren Rundumsicht und dem neuen Raumgefühl.

Der ebene Ladeboden hat in der Länge um sechs Zentimeter zugenommen. Damit steigt das Kofferraumvolumen gegenüber dem Vorgängermodell um 79 auf 580 Liter.

Werden die im Verhältnis 60:40 geteilten Rücksitze umgelegt, stehen 1690 Liter zur Verfügung. Hinzu kommen eine höhenverstellbare Laderaumabdeckung sowie Staunetze auf beiden Seiten des Kofferraums.

Federung und Dämpfung sind auf Komfort ausgelegt

Diesen Verbesserungen stehen einige Veränderungen unterm Blech gegenüber. Hier sind zunächst die Antriebe zu nennen. Dabei spielt der Benziner mit 129 kW/175 PS und Verkaufsanteil von zehn Prozent nur eine untergeordnete Rolle. Anders der Hybrid.

Das Hybridsystem hat in der Frontantriebsvariante eine Gesamtleistung von 160 kW/218 PS, in der Allradversion sind es 166 kW/222 PS. Die Hinterräder werden von einer zusätzlichen Motor-Generator-Einheit angetrieben, die wiederum mit Energie aus dem Hybridsystem gespeist wird. Passend zu den jeweiligen Bedingungen kann die Kraft entweder komplett auf die Vorder- oder bis zu 80 Prozent auf die Hinterachse gelenkt werden.

Realverbrauch weicht deutlich vom Normverbrauch ab

Der RAV4 hängt gut am Gas und zieht kraftvoll durch. 8,1 Sekunden gibt Toyota beim Allrad-Hybrid für den Standardsprint aus dem Stand auf Tempo 100 an. In der Spitze sind 180 Kilometer pro Stunde möglich.

Der Normverbrauch liegt bei 4,4 Litern. Hier ist die Papierform weit von der Realität entfernt. 7,9 Liter zeigte der Bordcomputer nach 130 keineswegs wirklich flott gefahrenen Kilometern.

Weiterentwickeltes Sicherheitssystem

Federung und Dämpfung sind vor allem auf Komfort ausgelegt. Für ein SUV durchaus passend. Das aber heißt keinesfalls, dass sich der RAV4 nicht auch sportlich bewegen lässt. Selbst in zügig gefahrenen Kurven bleibt der Wagen in der Spur.

Bei den Assistenzsystemen hat Toyota das Sicherheitssystem Safety Sense weiterentwickelt, was nun das Pre-Collision-System mit Fußgängererkennung, adaptiver Geschwindigkeitsregelung, Spurwechselwarner mit Lenkassistent, Verkehrszeichenerkennung, Fernlicht- sowie Spurhalteassistent umfasst.