Dubai. Die Vereinigten Arabischen Emirate bestehen aus insgesamt sieben Fürstentümern. Jedes von ihnen hat ein breites touristisches Angebot.

Die Vereinigten Arabischen Emirate locken vor allem Sonnenanbeter und Shoppingfans mit Luxus und Superlativen in Dubai, Abu Dhabi und immer mehr auch Ras Al Khaimah. Fast unbemerkt bauen auch die restlichen vier Emirate ihr touristisches Angebot auf.

• Dubai: Gigantisch und grenzenlos
Dubais Losung lautet: Höher, schneller, weiter. Das gilt für seine Wolkenkratzer, die riesigen Freizeitparks wie Dubai Parks and Resorts und die mehr als 100 Shoppingmalls. Das derzeit größte Einkaufsparadies, die Dubai Mall, soll in fünf Jahren von dem doppelt so großen Zentrum Dubai Square im Viertel Dubai Creek Harbour übertrumpft werden.

Der Bau schließt an den Dubai Creek Tower an, der 2020 fertig sein und den 828 Meter hohen Burj Khalifa als höchstes Gebäude der Welt ablösen wird. Schnäppchenjäger sollten sich schon einen Termin vormerken: Vom 26. Dezember bis zum 20. Januar 2019 findet das Dubai Shopping Festival mit Preisnachlässen bis zu 75 Prozent statt.

• Abu Dhabi: Künstlerisch und exklusiv
Abu Dhabi wartet mit dem neuen Themenpark Warner Bros. World Abu Dhabi auf Yas Island auf. Familien tauchen in sechs Themenwelten ein und treffen etwa Bugs Bunny in Cartoon Junction, den Joker in Gotham City und die Steinzeit-Familie Feuerstein in Yabba Dabba Doo.

Kunstinteressierte Besucher lockt das neue Louvre Museum in Anlehnung an das Pariser Original. Der spektakuläre Bau ist mit einer Art Baldachin überspannt, allein der Name soll 795 Millionen Euro gekostet haben.Angeblich gibt es auch schon Pläne für ein Guggenheim-Museum.

Ein wenig wie die Schönen und Reichen dürfen sich Touristen auf Nurai Island fühlen. Die Privatinsel für betuchte Gäste im Golf vor der Hauptstadt der Emirate kann mit einem Tagespass von rund 150 Euro für Transfer, Strand- und Poolzugang besucht werden. Auf den anderen Inseln ist der Zutritt verboten.

• Sharjah: Kulturell und bodenständig
Im Gegensatz zu ihren großen Schwestern setzt Sharjah auf Kultur. 1998 wurde ihr von der Unesco der Titel „Arab World’s Cultural Capital“ verliehen, und 2014 kürte sie die Organization of Islamic Conferences zur „Hauptstadt islamischer Kultur“. Nachtclubs und Shisha-Bars gibt es keine, und es gilt ein absolutes Alkoholverbot.

Dafür gilt Sharjah als eines der saubersten und gepflegtesten Emirate. Shoppingfans profitieren von wesentlich niedrigeren Preisen, und Kinder haben in vielen Einrichtungen und Museen freien Eintritt. Das gilt im Museum of Islamic Civilization, in dem die Besucher seltene Artefakte bewundern können, ebenso wie für viele Kunstausstellungen.

Lohnenswert ist ein Spaziergang durch das Heart of Sharjah. Das größte Denkmalschutz- und Restaurierungsprojekt in der Region soll bis 2025 abgeschlossen sein. Historische Gebäude werden wiederhergestellt, neue Häuser nach traditioneller Architektur gebaut und in Hotels, Restaurants, Cafés und Galerien verwandelt. Alle zwei Jahre veranstaltet das Emirat die „Sharjah Biennale“, das nächste Mal 2019.

• Ajman: Klein und preiswert
Ajman, rund 30 Kilometer nordöstlich von Dubai, ist mit rund 237.000 Einwohnern das kleinste Emirat. Veranstalter wie TUI und FTI haben es seit Jahren im Programm, vor allem als Badeverlängerung in Kombination mit Dubai oder Abu Dhabi. Vorteile sind die deutlich günstigeren Übernachtungspreise in den luxuriösen Hotels an der Küste, außerdem gibt es keinen Massentourismus.

Die Anzahl der Sehenswürdigkeiten ist begrenzt, empfehlenswert sind etwa das Ajman Museum, das über die Geschichte des Emirates informiert, und der Ajman Gold Souk, wo man billigen Goldschmuck kaufen kann. Und wer wissen will, wie die traditionellen Holzschiffe gebaut werden, kann den Dhow Yard ­besuchen.

• Fujairah: Naturnah und prächtig

Das landschaftlich schönste Emirat ist Fujairah. Das Wadi Wurayah im Norden wurde kürzlich von der Unesco zum Biosphärenreservat erklärt. Das Gebiet beherbergt einige der seltensten Tiere der Welt, darunter den Wüstenluchs, den Arabischen Leopard und die Arabische Berggazelle. Außerdem leben dort rund 80 Vogel- und viele Reptilienarten.

Kulturinteressierte haben die Wahl unter zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie dem prächtigen Palast des Emirs, der Festung und einem Museumsdorf. Die meisten Hotels befinden sich am Sandstrand, eingebettet zwischen dem imposanten Hadschar-Gebirge und dem ­arabischen Golf. Tauchen wird in Fujairah großgeschrieben: Es gibt zahlreiche Riffs und eine faszinierende Unterwasserwelt.

• Ras Al Khaimah: Aufregend und trendy
Ras Al Khaimah, das nördlichste Emirat, wird auch als das „neue Dubai“ gehandelt. Zwar punktet es mit einem Klettersteig, der längsten Zipline der Welt und einer vier Kilometer langen, künstlichen Insel. Sein wahres Kapital sind aber die insgesamt 64 Kilometer langen Strände und die bizarre Bergwelt des Hadschar-Gebirges.

Der Jebel Jais ist mit 1934 Metern der höchste Berg der Emirate und mit dem Bus von den Hotels an den Stränden und der Innenstadt erreichbar. Dort startet die mit 2830 Metern längste Seilrutsche der Welt, mit der Wagemutige mit 150 Stundenkilometern ins Tal rasen.

Fast ebenso aufregend ist der Klettersteig Via Ferrata. Besucher, die ihren Adrenalinspiegel in Grenzen halten wollen, genießen von der Aussichtsplattform auf 1250 Meter Höhe einen Rundumblick auf die Gipfel und Schluchten des Gebirges, den Arabischen Golf und die vorbeifliegenden Zipliner.

• Umm Al Quwain: Natürlich und günstig

Umm Al Quwain, zwischen Sharjah und Ras Al Khaimah, ist das zweitkleinste ­besiedelte Emirat und auch das unbekannteste. Die Anzahl der Hotels ist sehr überschaubar, die Preise dafür auch, ­obwohl das Emirat nur rund 50 Kilometer vom internationalen Airport in Dubai entfernt ist.

Auf Al Seniah, der größten der Inseln östlich des Festlands, leben Gazellen, Falken und Schildkröten. ­Besucher können segeln, Fallschirm springen und den Dreamland Aqua Park besuchen. Kulturtipp: ein Abstecher zur ehemaligen Festung, dem Umm Al ­Quwain Fort, dessen Museum Artefakte aus der Umgebung präsentiert.