Berlin. Wie sie bessere Mitarbeitergespräche führen, lernen Vorgesetzte mit diesem Buch. Verständlich und einprägsam, findet der Rezensent.
Viele Unternehmen beklagen den Fachkräftemangel. Wichtige Aufgaben können nicht erledigt werden, weil keine geeigneten Mitarbeiter gefunden werden. Der Blick der Personalentscheider richtet sich allerdings meist nach außen, nicht nach innen.
Dabei herrsche oftmals an Talent in den eigenen Reihen kein Mangel, so die These des Autorenteams („Die 3 Führungsgespräche“ von Shawn D. Moon, A. Roger Merrill, Todd Davis und Michael Simpson, Gabal Verlag, 239 S., 29,90 Euro). Doch Führungskräfte seien so von der Tagesroutine absorbiert, dass sie den eigenen Mitarbeitern nur selten wirklich Aufmerksamkeit schenken und übersehen, wie viel Potenzial in ihren Mitarbeitern steckt.
Die Autoren weisen provokativ auf ein entscheidendes Defizit in vielen Unternehmen hin: mangelnde Achtsamkeit für die eigenen Mitarbeiter. Dabei gehöre es zu den wichtigsten Aufgaben guter Führungskräfte, die Talente und Stärken ihrer Mitarbeiter zu sehen, zu erkennen und zu stärken.
Die vier Autoren, alle als Managementberater bei FranklinCovey tätig, etablieren drei Kategorien von Führungsgesprächen für die erfolgreiche Talentförderung: das bestätigende, das klärende und das helfende Gespräch.
Systematisch
Systematisch deklinieren sie die Ziele, die Vorbereitungen, die Leitlinien, die Durchführung und die Konsequenzen dieser Gesprächstypen durch.
Einprägsam
Das Buch ist exzellent aufbereitet: klar strukturiert, verständlich, mit Beispielen und einprägsamen Geschichten gespickt und mit Grafiken, Übersichten und Checklisten ergänzt.
Praktisch
Dem Buch zugrunde liegt die wertschätzende Denkweise des verstorbenen Managementgurus Stephen R. Covey. Wer sich als Führungskraft dieser Haltung verpflichtet fühlt, dem bietet das Buch praktische Werkzeuge, um Mitarbeiter besser einzuschätzen und systematisch zu entwickeln.
Die Autoren zeigen: Auch bei schwierigen Themen wie ausufernder Bürokratie, knappen Budgets oder widersprüchlichen Zielen gibt es Fragen, durch die ein Gespräch strukturiert werden kann.