Berlin. Tipps für Freunde echter Rollenspiele und guten Shootern, die man ausnahmsweise mal nicht im Online-Wettkampf gegeneinander spielt.

Welche Spiele soll man in diesem Jahr verschenken – oder sich schenken lassen? Eine Handvoll ausgewählter Titel, mit denen man sich und anderen eine Freude machen kann.

Rollenspiel-Perlen

Fans klassischer Rollenspiele werden in diesem Jahr mit gleich zwei außergewöhnlichen Spielen beschert. Über „Divinity: Original Sin 2“ (Larian Studios, PC, ab 16 Jahren, ca 45 Euro) dürfen sich vorerst leider nur PC-Spieler freuen. Komplexe Charaktere, vielfältige Spielmechaniken, tolle Dialoge und eine stets sichtbare Detailverliebtheit machen dieses Abenteuer zu einem der besten, das man am Bildschirm erleben kann – wenn man sich Zeit dafür nimmt.

Dasselbe erfordert „Torment Tides of Numenera“ (Techland, PC, PS4, Xbox One, ab zwölf Jahren, ab 20 Euro). Denn das Spiel ist auf den ersten Blick sperrig, es muss sehr viel gelesen werden. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, wird mit einem herausfordernden Plot belohnt: Tiefgang statt Actiongewitter.

Action mit Handlung

In den vergangenen Jahren haben Multiplayerspiele klassische Actionspiele mit Handlung immer weiter verdrängt. Eine spannende Ausnahme ist hier der Shooter „Wolfenstein II: The New Colossus“ (Bethesda, PC, PS4, Xbox One, ab 18 Jahren, ab 40 Euro). Mit dem berüchtigten Urspiel hat es jedoch wenig mehr als den Titel gemein. Thematisch und atmosphärisch irgendwo zwischen der Amazon-Serie „The Man in the High Castle“ und dem B-Movie „Iron Sky“ angesiedelt, erzählt es die Geschichte einer amerikanischen Widerstandsgruppe um den in einer Welt, in der die Nazis den Weltkrieg gewonnen haben.

Wir testen Nintendo Switch!

weitere Videos

    Gut gemachte Zwischensequenzen wechseln sich mit erwartbar raubeiniger Action ab, auch die klassischen Shooter-Mechaniken sind bei Wolfenstein II wirklich gelungen umgesetzt. In der hiesigen Gamer-Szene hat sich darüber hinaus eine Debatte entsponnen, warum ausgerechnet in der deutschen Version die Gegner keine Nazis mehr sein sollen, sondern angehörige des „Regimes“ – schließlich wir hier ja gerade eine Widerstandsgeschichte erzählt. Dem Spielspaß tut das aber keinen Abbruch. Ein außergewöhnlicher Shooter mit wendungsreichem Plot für alle, die die vielen Online-Spiele leid sind.

    Switch-Spieler aufgepasst

    Dass wirklich jeder, der eine Nintendo Switch besitzt „the Legend of Zelda: Breath of the Wild“ haben und spielen sollte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Falls nicht nur soviel: das vermutlich beste Spiel des Jahres und vielleicht auch das beste Spiel der ganzen Reihe. Nicht ganz so bekannt ist, dass sich ähnliches eigentlich auch über den ersten Mario-Titel für die Switch sagen lässt: Denn gut, „Super Mario Odysey“ (Nintendo, Switch, ab sechs Jahren, ca 50 Euro) ist zwar nicht gerade ein Geheimtipp, aber wer dabei nur an sein altes Gameboy-Cardrige denkt und abwinkt, hat keine Ahnung, was er verpasst.

    Zahllose witzige Ideen wechseln einander ab, Hunderte zu entdeckende Geheimnisse wollen gelüftet werden – der ehemalige Klempner mit Schnurrbart und roter Mütze ist diesmal wirklich in Höchstform. Und dann obwohl das meiste natürlich dreidimensional abläuft gibt es immer wieder auch klassische 2D-Sidescroller-Passagen. Ganz großes Kino, längst nicht nur für Mario-Fans – ein Pflichtgeschenk! Sollte der zu beschenkende sich Mario bereits selbst besorgt haben, dann an dieser Stelle noch die dringende Empfehlung zu „Shovel Knight: Treasure Trove“ - für die Switch derzeit für 20 Euro erhältlich. Eines der bestem Indie-Spiele der vergangenen Jahre.