Berlin. Pokémon kommt aufs Smartphone. Mit einer neuen App werden die virtuellen Monster so real, dass sogar die Polizei davor warnen muss.

Freude bei allen Pokémon-Fans: Die Softwarefirma Niantic hat zusammen mit Nintendo eine App entwickelt, mit der man mithilfe seines Smartphones zum Pokémon-Trainer wird und sich sogar mit seinen Freunden duellieren kann. Doch Eltern sollten gewarnt sein: In Australien, wo das „Pokémon Go“ neben Japan und Neuseeland bereits erhältlich ist, sorgte die App für so viel Wirbel, dass sich sogar die Behörden einschalteten.

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Wie funktioniert „Pokémon Go“?

Wie früher auf dem Gameboy muss man auch mit dem Smartphone Pokémons fangen, trainieren und mit ihnen zum Duell gegen andere antreten. Doch anders als in vorherigen Spielen sind die virtuellen Monster wie Pikachu oder Bisasam nicht mehr nur im Spiel, sondern in der realen Welt zu finden. Wie das geht? Auf einer virtuellen Karte werden die Orte angezeigt, an denen sich ein Pokémon in der realen Umgebung befindet. Geht man zu der per GPS ermittelten Position, kann man das Pokémon einfangen – wenn es sich in der Zwischenzeit nicht schon an einer anderen Stelle versteckt hat.

Steht man unmittelbar in der Nähe eines Pokémons oder spielt gegen einen anderen „Pokémon-Trainer“, verwandelt sich das Smartphone mithilfe der Technik „Augmented Reality“ (dt.: „erweiterte Realität“) in das virtuelle Auge des Spielers. Ähnlich wie auf Foto-Apps – in denen Nutzer beispielsweise Informationen zu Gebäuden angezeigt werden – sehen Spieler des Spiels plötzlich Pokémons durch das Smartphone-Display springen.

Australische Polizei warnt vor dem Spiel

So viel Freude wie das Spiel fast 20 Jahre nach seiner erstmaligen Veröffentlichung bei seinen mittlerweile wohl erwachsenen Pokémon-Fans ausgelöst hat – nicht alle sind darüber auch gleichermaßen glücklich. Die Beamten einer Polizeistation in Australien, wo das Spiel bereits verfügbar ist, mussten sogar ein Schild aufstellen, weil etliche Spieler vorbeikamen, um die zuvor dort auf der virtuellen Karte angezeigten Pokémons einzufangen.

Zudem warnten die Polizisten die Spieler davor, sich nicht zu sehr auf ihr Smartphone zu konzentrieren. Das könnte gefährlich werden, wenn man sich auf den Straßenverkehr konzentrieren muss. „Es ist außerdem eine gute Idee, vor dem Überqueren einer Straße vom Handy weg nach oben und in beide Richtungen zu schauen. Passt auf euch auf und fangt sie alle!“, heißt es auf dem Schild. Australische Nutzer berichteten zudem davon, dass sich beim Spielen der Akku extrem schnell entlädt. Und das, obwohl das Handy sogar an die Steckdose angeschlossen gewesen sei.

Zubehör soll Spieler vor Unfällen schützen

Dass das Einfangen von Pokémon an der Aufmerksamkeit der Spieler nagt, hat offenbar auch Nintendo erkannt. Der Spielehersteller will demnächst ein mit dem Smartphone verbundenes Armband auf den Markt bringen, dass das Spiel sicherer machen soll. Der Spieler wird dann durch Vibration darauf hingewiesen, dass sich ein Pokémon in der Nähe befindet. Mit einem Knopfdruck kann der Spieler das Pokémon einfangen – ohne vorher auf sein Handy schauen zu müssen.

Pokémon-Fans aus Deutschland müssen allerdings noch ein bisschen warten, um in den Genuss des kostenlosen Spiels zu kommen. Wer nicht so viel Geduld hat, kann die App zwar über einen etwas umständlichen Trick schon jetzt herunterladen. Im Internet warnen Nutzer jedoch vor diesem Schritt, weil man damit riskieren würde, vom Entwickler Niantic für die App gänzlich gesperrt zu werden.