Neuss. Die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga startet nicht vor November, das ist nun offiziell. Mit der Lizenzvergabe bekamen alle 14 Clubs Planungssicherheit. Offene Fragen gibt es aber weiterhin.

Für den verspäteten Saisonstart frühestens Anfang November haben alle 14 Clubs der Deutschen Eishockey Liga trotz des umstrittenen erforderlichen Gehaltsverzichts die Lizenz erhalten.

Die DEL veröffentlichte ihr Prüfungsergebnis für die mit einem leicht verändertem Playoff-Format um mindestens sechs Wochen nach hinten verschobene Spielzeit, hinter der weiterhin viele Fragezeichen stehen. Was die Liga nicht explizit erklärte, war, ob alle Profis die kontrovers diskutierte Auflage, auf 25 Prozent ihres Gehalts zu verzichten, unterschrieben haben. Die Aussage des DEL-Geschäftsführers lässt Raum für Spekulationen.

"Alle Spieler, die zum Zeitpunkt der Lizenzprüfung im Kader der Clubs aufgeführt waren, haben die entsprechenden Vereinbarungen unterzeichnet", sagte Gernot Tripcke. Nach dpa-Informationen haben Clubs individuelle Regelungen mit Spielern getroffen, auch prominente Spieler waren zuletzt nicht zur Unterschrift bereit.

Die DEL hatte die Lizenzvergabe in der Coronavirus-Krise an eine Reduzierung der Spielergehälter geknüpft. 25 Prozent des vereinbarten Gehalts sollten von einer garantierten zu einer variablen, an den Gesamtumsatz des Clubs gekoppelten Zahlung werden.

Die Gespräche erwiesen sich als schwierig. Von immer mehr Clubs war aber bekannt geworden, dass Einigkeit erzielt wurde. Am Donnerstag teilten dies auch Berlin und Iserlohn mit. "Die diesjährige Prüfung war in Zeiten von Corona so anspruchsvoll wie nie zuvor", sagte der DEL-Aufsichtsratvorsitzende Jürgen Arnold vom ERC Ingolstadt. Am Dienstag hatte die Liga erstmals einen Titelsponsor präsentiert, der den Clubs wie das Konjunkturprogramm des Bundes hilft.

Dass der eigentlich für den 18. September vorgesehene Saisonauftakt nicht zu halten ist und sich die Eishockey-Fans bis mindestens Anfang November gedulden müssen, war keine Überraschung mehr. Hintergrund ist das weiterhin bestehende Verbot von Großveranstaltungen. Ein konkreter Termin für die ersten DEL-Spiele nach dem Abbruch der vergangenen Saison im März steht noch nicht fest. Da für den 5. bis 8. November in Krefeld der Deutschland Cup angesetzt ist, könnte der Saisonstart sogar noch weiter nach hinten verschoben werden.

Weil die Clubs stark auf Zuschauereinnahmen angewiesen sind, arbeitet die Liga daran, vor Publikum starten zu dürfen. Ein Generalkonzept liegt dem Bundesgesundheitsministerium vor. "Wir setzen große Hoffnungen darauf, dass es positiv gewertet wird. Auf dieser Basis ist es dann an den Clubs und Arenen, lokale Lösungen zu finden", sagte Tripcke. Der Düsseldorfer Geschäftsführer Stefan Adam nahm auch die Politik in die Pflicht: "Ein effektiver und lösungsorientierter Dialog zwischen Politik, Verwaltung und den Profisport-Organisationen wird hierbei ein entscheidender Erfolgsfaktor sein."

Für die Hauptrunde plant die Liga derzeit mit den 52 Partien im gewohnten Umfang. Die Playoff-Runden ab dem Viertelfinale sollen vom Modus "Best of Seven" auf "Best of Five" verkürzt werden. Damit sind fürs Weiterkommen in der entscheidenden Saisonphase und in der Finalserie für den Titelgewinn nur drei statt vier Siege notwendig.

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