Rom.

Trotz des Rückzugs einiger Topclubs glaubt der Präsident des italienischen Fußball-Rekordmeisters Juventus Turin weiter an das Projekt der Super League.

"Zwischen unseren Clubs gibt es eine Blutsbrüderschaft, wir machen weiter", sagte Andrea Agnelli im Interview der Zeitung "La Repubblica". Die Möglichkeit auf einen Erfolg des Projekts bestehe zu 100 Prozent. Das Vorhaben ist nach Ansicht Agnellis rechtens und man sei zum Dialog mit den Verbänden UEFA und FIFA bereit.

Agnelli verteidigte die Super League zudem gegen den Vorwurf, ein elitäres Projekt zu sein. Man wolle den schönsten Wettbewerb der Welt damit erschaffen, die Verteilung von Mitteln an die Clubs erhöhen und jedes Jahr fünf Plätze für andere offen lassen, die im Austausch mit den Fußballinstitutionen festgelegt werden.

Mit Blick auf die Fans argumentiert der 45-Jährige, dass die Anziehungskraft des Fußballs derzeit eine Krise bei den jungen Generationen durchlebe. "Die Jüngsten wollen die großen Events sehen und sind weniger mit den Elementen des Lokalpatriotismus verbunden, die die vorangegangenen Generationen, meiner eingeschlossen, geprägt haben."

In der Nacht zum 19. April hatten zwölf Top-Clubs aus England, Spanien und Italien bekanntgegeben, zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Super League gründen zu wollen. Mittlerweile haben sich viele Vereine von dem Projekt wieder abgewandt. In Italien soll der aktuelle Serie-A-Tabellenführer Inter Mailand ebenfalls kein Interesse mehr haben, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

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