Madrid.

Die Fußball-Vereine der spanischen Primera División werden nach Meinung von Liga-Chef Javier Tebas nächste Saison die Spielergehälter aufgrund der Corona-Krise kürzen müssen. "Da gibt es keine Wahl", sagte Tebas auf einer Videokonferenz, wie spanische Medien berichteten.

In Spanien gibt es seit einiger Zeit Gehaltsobergrenzen, die vom Verband jede Saison für alle Proficlubs neu festgelegt werden. Meister FC Barcelona durfte in dieser Spielzeit dafür zum Beispiel höchstens gut 670 Millionen Euro, Real Madrid etwas mehr als 640 Millionen ausgeben.

Man müsse "realistisch" sein, "die Clubs dürfen nicht träumen", warnte Tebas. Man werde keine Transfers zulassen, "die die Wirtschaftskraft der Vereine übersteigen". Die Clubs werden "noch mehr auf den Nachwuchs setzen müssen".

Der Neustart der aktuellen Spielzeit der 1. und 2. Liga soll in Spanien nach den Plänen der La Liga am 12. Juni erfolgen. Dieser Termin ist allerdings von den zuständigen Behörden noch nicht endgültig abgesegnet. Viel Geld steht auf dem Spiel: Falls die Saison abgebrochen werden muss, würden die Verluste nach Schätzungen rund eine Milliarde Euro betragen. Bei Fortsetzung der Meisterschaften würden sie sich auf 300 Millionen beschränken.

Mit knapp 230 000 Infektionsfällen und fast 27 000 Toten ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten getroffenen Länder. Nach Angaben der La Liga wurden in den vergangenen Tagen acht von rund 2500 Spielern und Mitarbeitern der 1. und 2. Liga positiv auf das Coronavirus getestet.