Doha/Al-Ruwais. Die deutsche Mannschaft hatte zahlreiche Chancen gegen Japan, traf aber nur per Elfmeter. Auch Thomas Müller ist kein Hoffnungsträger.

Am Donnerstagvormittag gab es mal wieder gute Nachrichten aus dem Lager der deutschen Nationalmannschaft. Zumindest eine kleine. Leroy Sané, der die 1:2-Niederlage gegen Japan mit Knieproblemen verpasst hatte, stand auf dem penibel gepflegten Rasen des Al Shamal Sports Clubs. Allein. Aber immerhin. „Positiv ist, dass er wieder auf dem Platz steht“, sagte am Mittag auch Bundestrainer Hansi Flick, der gute Nachrichten nach dem schlechten Auftakt unbedingt gebrauchen kann.

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In den vergangenen Wochen war Sané in guter Form. Fünf Tore in der Bundesliga, vier Treffer in der Champions League. So einen Offensivwirbler kann man im zweiten Gruppenspiel gegen Spanien am Sonntag gut gebrauchen, auch wenn die Rolle des Hoffnungsträgers dann wohl doch eine Nummer zu groß ist.

Es müllert nicht mehr in Deutschlands Offensive

Ein veritabler Hoffnungsträger war dagegen mal Thomas Müller. Der WM-Experte. Der Goalgetter. Der Superstürmer, der sogar mit Legende Gerd Müller in einem Atemzug genannt wurde. Nicht nur wegen seines Nachnamens, sondern wegen seiner Tore. Kaum eine Nation hat einen Torjäger in ihren Reihen, der bereits zehn Treffer bei Weltmeisterschaften erzielt hat. Fünf WM-Tore 2010 in Südafrika. Fünf WM-Tore 2014 in Brasilien. Doch dann war es leider mit der Turnierherrlichkeit vorbei. Bei den nächsten drei Turnieren (EM 2016, WM 2018 und EM 2021) ging Müller leer aus. Und spätestens nach dem unglücklichen Auftritt gegen Japan, wo der Bajuware wahrscheinlich nur wegen der Sané-Verletzung von Anfang an spielen durfte, müllert es in Deutschlands Offensive einfach nicht mehr.

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Dabei kann man Müller, Thomas sein schwaches Spiel gar nicht einmal vorwerfen. Der mittlerweile 33-Jähige hat die letzten sieben Bundesligaspiele vor der WM allesamt aufgrund von Hüftproblemen, einer Magen-Darm-Grippe und einer Erkältung verpasst. Und obwohl er wahrscheinlich gegen Spanien auf die Bank rotieren wird, bleibt er müllermäßig positiv: „Wir haben die Qualität, um auch Spanien zu schlagen. Die K.O.-Phase beginnt für uns eben schon etwas früher.“

Rückt Gnabry ins Sturmzentrum?

Bleibt die Frage, wer im Land der Müllers nun für die Tore sorgen soll? Auch Kai Havertz, der ohnehin kein wirklicher Stürmer ist, erwischte gegen Japan einen schwachen Tag. Und die eingewechselten Niclas Füllkrug und Youssoufa Moukoko dürften noch keine Startelfkandidaten sein. Eine mögliche Variante könnte Außenbahnspieler Serge Gnabry sein, der ins Sturmzentrum wechseln könnte.

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Demjenigen, für den sich Flick am Ende entscheiden wird, ist jedenfalls zu wünschen, dass er auf dem Platz ähnlich treffsicher sein wird wie Lautsprecher Müller abseits des Platzes. „Ein Horrorszenario“, nannte er kurz nach dem Abpfiff die Japan-Niederlage. „Die haben zweimal Bum Bum gemacht. Und jetzt stehen wir da.“