New York. Yahoo hat einen weiteren Angriff auf seine Daten gemeldet. Mehr als eine Milliarde Nutzer sind Opfer eines Hackerangriffs geworden.

Neue Hiobsbotschaft von Yahoo: Das Unternehmen gestand am Mittwoch einen weiteren Hackerangriff ein, bei dem Daten von mehr als einer Milliarde Nutzer betroffen sind. Die Attacke ereignete sich im August 2013, schreibt Yahoos Sicherheitschef Bob Lord in einem Blogbeitrag des Unternehmens. Damit handelt es sich um ein anderes Datenleck als das, von dem Yahoo im September berichtet hatte.

Der bislang größte bekanntgewordene Datendiebstahl hatte ebenfalls Yahoo zum Ziel gehabt. Dabei hatten sich Angreifer 2014 Zugang zu Informationen von rund 500 Millionen Nutzern des Internet-Konzerns verschafft. Es ging um Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Geburtsdaten, verschlüsselte Passwörter und Sicherheitsabfragen.

Nutzer sollen informiert werden

Diese Informationen sollen auch bei dem Hack mit einer Milliarde betroffener Nutzerkonten in unbefugte Hände gelangt sein. Hackern sei es auch gelungen, mit gefälschten Cookies in Konten zu gelangen, ohne über das Passwort zu verfügen.

Potentiell betroffene Nutzer sollen von dem Unternehmen informiert werden, so Lord. Sie erhalten die Aufforderung, ihr Passwort zu ändern. Das Unternehmen empfiehlt auch den Besuch seiner Sicherheitsseite, auf der sich am Mittwoch aber noch keine Informationen zu dem aktuell bekannt gewordenen Fall fanden. Der Cyberangriff sei möglicherweise „staatlich organisiert“ worden.

Hinter Yahoo stecken viele Dienste

Yahoo war und ist auch der Zugang zu Diensten für Menschen, die eigentlich mit Yahoo sonst nichts zu tun hatten. Sie haben vielleicht vergessen, dass ihre Accounts möglicherweise ebenfalls betroffen sind: So sind viele Fotofans Flickr-Nutzer, das 2005 von Yahoo übernommen wurde. Verbunden ist das mit einem Yahoo-Konto. Auf Flickr und auf der 2013 übernommenen Blogging-Plattform Tumblr schaffte Yahoo die Möglichkeit ab, sich mit Facebook- oder Google-Konten einzuloggen. Yahoo übernahm auch den E-Mail-Dienst RocketMail und animierte Nutzer mit dem Download der Yahoo-Toolbar für den Browser, Yahoo-Konten zu eröffnen.

Für Yahoo könnte der Zwischenfall noch dramatische Folgen haben: Der anstehende Verkauf an den US-Telekom-Konzern Verizon könnte durch die neue Situation wieder auf den Prüfstand kommen. Der Deal im Wert von 4,8 Milliarden Dollar war im Juli abgeschlossen worden, ohne dass der Käufer von dem Problem wusste.