Berlin. Die Bekanntmachung der Kanzlerkandidaten hat sich direkt auf die Forsa-Umfragewerte ausgewirkt. Die Grünen dürfte es freuen, die Union hingegen weniger.

Nach der Ausrufung von Annalena Baerbock und Armin Laschet als Kanzlerkandidaten von Grünen und Union sind die Forsa-Umfragewerte von CDU und CSU eingebrochen - die Grünen hingegen rücken auf Platz eins vor.

Die Union stürzte im RTL/ntv-Trendbarometer des Meinungsforschungsinstituts im Vergleich zur vergangenen Woche um sieben Prozentpunkte auf 21 Prozent ab. Die Grünen schossen demnach um fünf Punkte nach oben und verdrängten mit 28 Prozent die Union vom Spitzenplatz der umfragestärksten Partei.

Die SPD konnte vom Einbruch der Union nicht profitieren - im Gegenteil: Sie rutschte um zwei Punkte auf 13 Prozent. Die FDP gewann zwei und kommt auf 12 Prozent. Die Linke kletterte um einen Punkt auf 7 Prozent. Lediglich bei der AfD (11 Prozent) änderte sich nichts.

Bei der Erhebung wurden die Antworten von gut 1500 am Dienstag Befragten verglichen mit einer Befragung vom Dienstag bis Freitag der vergangenen Woche. In dem früheren Zeitraum, in dem der Machtkampf um die Kanzlerkandidatur der Union zwischen CDU-Chef Laschet und CSU-Chef Markus Söder bereits tobte, hatten sich die Werte laut RTL und Forsa nur wenig verändert.

"Die CDU/CSU hatte also, anders als vielfach vermutet, durch den Wettbewerb zwischen Laschet und Markus Söder um die Kanzlerkandidatur keine Sympathien verloren. Bis die Entscheidung darüber fiel", hieß es zur Erklärung in der Mitteilung . Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen liege derzeit bei 25 Prozent.

Im rein theoretischen Fall einer Kanzler-Direktwahl würde Baerbock Forsa zufolge derzeit mehr als doppelt so viele Stimmen bekommen wie Laschet und der SPD-Kandidat Olaf Scholz zusammen. Baerbock käme demnach auf 32 Prozent (plus sechs Punkte gegenüber der Vorwoche) - für Laschet (minus vier) und Scholz (minus zwei) würden sich jeweils 15 Prozent entscheiden.

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