Washington. Der frühere US-Sicherheitsberater John Bolton erhebt in seinem Buch schwere Vorwürfe gegen den damaligen US-Präsidenten Donald Trump. Das US-Justizministerium stellte nun Verfahren gegen ihn ein.

Der frühere US-Sicherheitsberater John Bolton zeichnete in einem Enthüllungsbuch ein vernichtendes Bild des ehemaligen Präsidenten Donald Trump.

Nun hat das Justizministerium nach Angaben von Boltons Anwälten mehrere Verfahren im Zusammenhang mit dem Enthüllungsbuch eingestellt. Indem das Ministerium die Verfahren beendet habe, ohne Bolton zu bestrafen, habe es stillschweigend anerkannt, dass Trump und Mitarbeiter des Weißen Hauses unrechtmäßig gehandelt hätten, teilte Boltons Anwalt Charles Cooper mit. Das Justizministerium reagierte auf eine Anfrage zunächst nicht.

Unter Trump hatte das Ministerium Bolton vor der Veröffentlichung des Buchs im vergangenen Jahr vorgeworfen, er gefährde damit die nationale Sicherheit. Die Behörde reichte Klage ein. Im September wurde auch eine strafrechtliche Untersuchung dazu bekannt, die feststellen sollte, ob Bolton geheime Informationen preisgegeben hat.

Bolton erhebt in seinem Werk mit dem Titel "The Room Where It Happened" (etwa: Der Raum, in dem es geschah) schwere Vorwürfe gegen den damaligen Präsidenten. Unter anderem schrieb Bolton, dass Trump den chinesischen Präsidenten Xi Jinping gebeten habe, ihm bei der Wahl im vergangenen November zu helfen, bei der sich Trump um eine zweite Amtszeit beworben hatte. Zudem warf Bolton dem Ex-Präsidenten eklatante Wissenslücken vor und dass dieser sein Amt missbraucht habe.

Bolton war einst ein Vertrauter Trumps, zwischen den beiden kam es jedoch später zum Bruch. Seit seinem Rausschmiss aus dem Weißen Haus 2019 fiel der frühere Sicherheitsberater mit kritischen Äußerungen über Trump auf. Im Vorfeld der Präsidentenwahl 2020 warnte er auch vor einer zweiten Amtszeit des Republikaners.

© dpa-infocom, dpa:210617-99-25445/3