Berlin. Bisher zeigt sich Alexander Lukaschenko von den gegen Belarus verhängten Sanktionen unbeeindruckt. Nach Ansicht der im Exil lebenden Oppositionsführerin sollten künftige Maßnahmen sehr viel härter ausfallen.

Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hofft auf verschärfte internationale Sanktionen gegen die Regierung des autoritären Staatschefs Alexander Lukaschenko.

Lukaschenko verstehe nur die Sprache von Zwangsmaßnahmen und Wirtschaftssanktionen, sagte sie am Samstag der Deutschen Welle in Berlin. "Dies sind die Mechanismen der Wahl, und die Sanktionen müssen maximal hart sein." Die letzten drei Sanktionspakete gegen Belarus hatten aus ihrer Sicht dagegen eher "moralischen Charakter".

Tichanowskaja lebt im Exil in Litauen. Sie gilt für viele als Siegerin der umstrittenen Präsidentenwahl vom 9. August 2020, nach der sich Lukaschenko erneut hatte zum Präsidenten ausrufen lassen. Die EU erkennt ihn nicht mehr als Staatschef an.

Am Donnerstag hatte das Europäische Parlament weitere Sanktionen gegen Belarus gefordert. Strafmaßnahmen solle es etwa gegen die Rohölverarbeitung und weitere Industriesparten geben. Schon seit vergangenem Samstag dürfen belarussische Fluggesellschaften nicht mehr in den Luftraum der EU fliegen.

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