Düsseldorf. Die terrorverdächtigen Brüder aus Castrop-Rauxel sollen zu Silvester einen Anschlag geplant haben. Immer mehr Details werden bekannt.

Der Terrorverdacht gegen zwei Brüder aus Castrop-Rauxel (Nordrhein-Westfalen) hat sich am Montag erhärtet. Es scheint, als wäre Deutschland nur knapp einem Terroranschlag entgangen. Wie aus einem Bericht von NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) hervorgeht, sollen die 32 und 25 Jahre alten Männer aus dem Iran geplant haben, „im Auftrag des sogenannten Islamischen Staates (IS)“ an Silvester Menschen mit Gift anzugreifen.

Mehr zu den Ermittlungen gegen die Terror-Verdächtigen in Castrop-Rauxel lesen Sie bei der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.

Terrorverdacht in NRW: Weitere Beweise bei neuen Ermittlungen entdeckt

In der Wohnung des 32-jährigen Bruders wurden bereits am Donnerstag im Rahmen einer erneuten Durchsuchung „weitere Beweismittel“ gefunden, wie die Generalstaatsanwaltschaft am Montag mitteilte. Laut eines Berichts des ARD-Hauptstadtstudios soll es sich um „verdächtige Substanzen“ zur Giftherstellung handeln. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich dazu nicht. Bei ersten Durchsuchungen der Räume am 8. und am 9. Januar seien die Beweise übersehen worden. „Besondere Sicherheitsmaßnahmen“ hätten beim ersten Mal die Suche erschwert, hieß es.

Brisant: Offenbar teilte das amerikanische FBI dem Bundeskriminalamt (BKA) schon am 30. Dezember 2022 mit, dass ein Nutzer des Messenger-Dienstes Telegram in Deutschland einen Giftanschlag plane – in der Silvesternacht. Der Verdächtige beabsichtige „eine größere Menschengruppe anzugreifen, die sich im Zuge der Silvesterfeierlichkeiten in der Nacht vom 31. Dezember 2022 zum 1. Januar 2023 versammle“, so der Bericht des Justizministers. Lesen Sie auch den Kommentar: Terror-Einsatz – Ohne befreundete Dienste geht wenig

NRW erfuhr erst nach einer Woche von dem Verdächtigen

Dem derzeitigen Ermittlungsstand nach, plante der Verdächtige, sich Rizin oder Cyanid zu beschaffen, um es für einen Giftanschlag zu verwenden oder daraus „weitere gefährliche Stoffe“ herzustellen. Dass der Mann in NRW wohnt, erfuhr das Landesinnenministerium nach bisherigen Erkenntnissen erst am 7. Januar.

Gleichzeitig wusste das BKA, dass der Telegram-Nutzer den Anschlag am Silvesterabend nicht durchführen konnte, weil er das Gift noch nicht hatte. Und weiter: „Er habe im Internet den letzten notwendigen Grundstoff (,,lron Powder“ – Eisenpulver) für die Herstellung von Toxinen erworben und erwarte dessen Zustellung am 6. Januar 2023.“ (fmg)