Berlin. Es ist ein wichtiges Projekt der Ampel-Regierung: die Kindergrundsicherung. Sie soll Familien stärken und Kinder aus der Armut holen.

Bundesfamilienministerin Elisabeth Paus (54) möchte eine Kindergrundsicherung einführen. Vor allem Familien mit geringerem Einkommen sollen davon profitieren. Jetzt hat die Ministerin erste Details der geplanten Sozialleistung vorgestellt.

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Paus sagte unserer Redaktion, „Anfang des kommenden Jahres werde ich Eckpunkte vorlegen. Nach der Sommerpause folgt der Gesetzentwurf. 2025 wird die Kindergrundsicherung dann ausgezahlt.“

Einführung eines „Kindergrundsicherungs-Checks“

Um den Bedarf zu ermitteln, werde ein „Kindergrundsicherungs-Check“ eingeführt, kündigte Paus an. Die Finanzbehörden sollen Familien, deren Einkommen eine bestimmte Grenze unterschreite, gezielt ansprechen. Die Ministerin erklärte, dass die Beantragung der Zahlung dann „bequem online“ abgewickelt werden könne. „Wir wollen, dass Familien dem Geld nicht hinterherlaufen müssen“, sagte die Grünen-Politikerin.

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Was gehört zu den Leistungen? Laut Ministerin zum einen ein Garantiebetrag, unabhängig vom Einkommen der Eltern, zum anderen ein einkommensabhängiger Zusatzbetrag. Ziel sei es aber auch, dass Familien einfacher von Leistungen profitieren, die sie bislang wegen Unwissenheit oder bürokratischer Hürden gar nicht erst beantragen. Die einkommensunabhängige Zahlung dürfte sich im Bereich des Kindergeldes bewegen, wie Paus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte. Ab dem 1. Januar 2023 wird für jedes Kind 250 Euro monatlich ausgezahlt.

Kindergrundsicherung Teil des Koalitionsvertrags

Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte 2021 in ihrem Vertrag festgehalten, die Kindergrundsicherung einzuführen. Aber ist dafür überhaupt noch Geld da, wenn hunderte Milliarden für Entlastungspakete und Rüstungsprojekte ausgegeben werden? Paus sagte dazu unserer Redaktion, „der Bundeskanzler steht voll dahinter. Und meine Gespräche zeigen mir, dass auch alle beteiligten Ministerien die Kindergrundsicherung wollen.“

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Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Kinderhilfswerks, begrüßte die Pläne der Regierung. Viele Familien seien finanziell am Ende. „Deshalb braucht es eine gezielte Förderung armer Familien und ihrer Kinder sowie unbürokratische Zugänge zu armutsvermeidenden Leistungen“, sagte Hofmann am Dienstag.