Berlin. Der Philologenverband kritisiert die Kultusminister vor ihrem Treffen scharf. Lehrer müssen auch als Quereinsteiger qualifiziert sein.

Der Deutsche Philologenverband (DPhV) ermahnt die Kultusministerinnen und -minister der Länder, im Kampf gegen den Lehrkräftemangel nicht das Niveau bei der Nachqualifikation von Quer- und Seiteneinsteigern zu senken. „Es ist Zeit für die KMK, die Wahrheit zu sagen! Wir müssen an den Schulen mit temporärem Unterrichtsausfall rechnen. Nur um die aktuellen Lücken zu stopfen, dürfen aber nicht die Mindeststandards bei der Nachqualifizierung der Lehrkräfte jetziger und zukünftiger Generationen gesenkt werden“, sagte die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, den Zeitungen der FUNKE Mediengruppe.

Zu den Mindeststandards gehöre es, dass Lehrkräfte erst dann nachqualifiziert werden, wenn sie einen akademischen Abschluss erhalten hätten. „Keine Verbeamtung auf Lebenszeit ohne Staatsexamen oder Master“, sagte die Vorsitzende des Philologenverbands zum Problem des Lehrermangels.

Lehrermangel: Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sind vorbildlich

Als Negativ-Beispiele für Länder, die die Qualifikation von Lehrkräften senken würden, nennt der Philologenverband Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Sachsen hingegen gehe positiv mit seinem Dresdner Modell für die berufsbegleitende Qualifizierung von Lehrkräften voran.

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An die Kultusministerinnen und -minister der Länder appellierte die DPhV-Vorsitzende: „Stellen Sie zusätzlich nicht-pädagogisches Personal für Verwaltungsaufgaben und IT ein, entbürokratisieren Sie den Schulalltag von Lehrkräften und zwingen Sie keine Lehrkräfte, schulartfremd zu unterrichten, um Lücken zu stopfen“, sagte Lin-Klitzing den FUNKE-Zeitungen.

Die Kultusministerinnen und -minister der Länder kommen am 6. und 7. Oktober in Berlin zu ihrer Herbsttagung zusammen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de