Berlin . Nach den Bränden auf der Krim reagiert der Kreml: Ein Kommandeur wird abgesetzt, Flugzeuge werden verlegt. Liegen Putins Nerven blank?

  • Nach fast einem halben Jahr Krieg in der Ukraine tritt Russland auf der Stelle
  • Zuletzt konnte die Ukraine sogar Landstriche zurückerobern
  • Nun drückt Putin aufs Tempo und greift auf der Krim durch

Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist es jüngst zu einer Serie von Bränden und Explosionen gekommen. Zunächst sprach Russland von "Verstößen gegen den Brandschutz". Nun zieht es Konsequenzen, die einen anderen Verdacht erhärten: Sabotage.

Laut dem ukrainischen Geheimdienst ist die russische Luftwaffe dabei, mindestens 24 Kampfjets und 14 Hubschrauber abzuziehen. Sie werden ins Innere der Halbinsel überführt oder auf das russische Festland gebracht: in Sicherheit.

Ukraine-Krieg: Putin setzt Krim-Kommandeur ab

Überprüfen lassen sich die Angaben der Ukraine nicht. Plausibel sind sie schon. Denn die Brände hatten sich auf einem Militärflugplatz ereignet. Unter anderem war ein Munitionsdepot explodiert. Es ist davon die Rede, dass sieben bis neun Flugzeuge zerstört worden seien.

Auch interessant: Saporischschja: Selenskyj warnt vor "atomarem Terror"

In Kiew hat Präsident Wolodymyr Selenskyj bislang nicht erklärt, ob seine Militärs für die Schläge verantwortlich sind. Es wird darüber spekuliert, ob die Ukraine Raketen größere Tragweite eingesetzt hat oder ob die Zerstörung das Werk einer Eliteeinheit oder von Partisanen sei, die eine zunehmend größere Rolle im Ukraine-Krieg spielen.

podcast-image

Die Folgen sind in allen Szenarien gleich: Ein Gefühl der Verwundbarkeit, der Unsicherheit. Hinzu kommt der Prestigeverlust. Die Rückschläge auf der Krim seien äußerst „peinlich für Russland", erklärte der Militärexperte Gustav Gessel im ZDF. Das dürfte Kremlchef Wladimir Putin am meisten ärgern. Erste Köpfe rollen.

Ukraine-Krieg: Geheimdienst feiert Schlag gegen Terroristen

Das amerikanische "Institute for the Study of War" erfuhr aus russischen Quellen, dass Admiral Igor Osipov als Kommandeur der auf der Krim stationierten Schwarzmeerflotte abgelöst wurde. Der Nachfolger soll Vize-Admiral Viktor Sokolow sein. "Der russische Informationsraum war jedoch offensichtlich bestrebt, ein hohes Maß an Geheimhaltung" einzuhalten, da angeblich eine „terroristische Gefahr“ drohe, so die Forscher.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Schnell hatten die Behörden die Zerschlagung einer mutmaßlichen Islamisten-Zelle gemeldet. Sechs Personen, die der verbotenen Gruppe Hizb ut-Tahrir angehörten, seien festgenommen worden, erklärte der russische Krim-Gouverneur, Sergej Aksjonow, auf Telegram. Dem russischen Geheimdienst FSB sei dieser Schlag gelungen. Die Aktivitäten der Gruppe seien vom Territorium der Ukraine aus koordiniert worden. Unklar blieb, ob die Festgenommenen mit den jüngsten Explosionen in Verbindung gebracht werden.

Das könnte Sie auch interessieren: Putins Wagnis: Verpufft der Angriff auf die Ukraine?

Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt

Dieser Artikel erschien zuerst auf www.morgenpost.de.