Washington. Laut Polizei erwägen Trump-Sympathisanten einen Anschlag. Sie wollen bei der Rede von Joe Biden das Kapitol in die Luft sprengen.

Wann US-Präsident Joe Biden vor beiden Kammern des Parlaments seine erste „Rede zur Lage der Nation” halten wird, ist noch nicht festgelegt.

Für die kommissarische Chefin der für den US-Kongress zuständigen Kapitols-Polizei, Yogananda Pittman, ist der Termin schon heute ein Grund zur Sorge. Nach ihren Angaben erwägen Sympathisanten von Ex-US-Präsident Donald Trump einen schweren Anschlag auf das Kapitol mit vielen Toten zu verüben.

Mitglieder bewaffneter Milizen, die am 6. Januar bei der Erstürmung des Kapitols Schlüsselrollen hatten, „haben den Wunsch geäußert, dass sie das Kapitol in die Luft jagen und so viele Kongress-Mitglieder wie möglich umbringen wollen”, erklärte Pittman am Donnerstag bei einer Anhörung zu den Geschehnissen am Dreikönigstag, bei denen fünf Menschen ums Leben kamen.

Damals waren von rund 10.000 aufgebrachten Demonstranten rund 800 in das Parlaments-Gebäude gewaltsam eingedrungen, um die Zertifizierung des Wahlsieges von Joe Biden zu verhindern. Trump wurde von den Demokraten für die Ausschreitungen verantwortlich gemacht. Ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump scheiterte am Ende im Senat. Lesen Sie hier: Wie Trump auf seinen Impeachment-Freispruch reagiert

Angesichts der Bedrohungslage, die von der Bundespolizei FBI bisher noch nicht bestätigt wurde, betonte Pittman, dass die unverändert hohen Sicherheitsvorkehrungen am Kapitol für unbestimmte Zeit fortgesetzt werden müssten.

Parlamentarier beider Parteien hatten zuletzt mehrfach moniert, dass der von hohen Metallzäunen weiträumig abgesperrte Kongress einer „Festung” gleiche, was Zweifel an der Widerstandskraft der amerikanischen Demokratie auslösen könne.