Erfurt/Berlin. Die Linkspartei hat über Umwege vom Wahl-Eklat in Thüringen profitiert. Die Partei verzeichnete seitdem hunderte Neueineintritte.

Die Linke bekommt seit der umstrittenen Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten ungewöhnlich großen Zulauf. 770 Menschen seien seit der Wahl am Mittwoch vergangener Woche in die Partei eingetreten, teilte das Karl-Liebknecht-Haus in Berlin am Dienstag auf Anfrage mit. Insgesamt hat die Partei rund 61.000 Mitglieder.

Allein der Thüringer Landesverband verzeichnete rund 110 Neueintritte. „Die Leute wissen, dass Die Linke die entschlossenste, antifaschistischste Kraft ist“, sagte Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler. „Da wollen sie sich in der aktuellen Situation engagieren.“

Linke-Zuwachs ist Resultat der Kemmerich-Wahl in Thüringen

Der Thüringer Landtag hatte unerwartet mit Stimmen von AfD, CDU und FDP den Landeschef der Liberalen, Kemmerich, zum Nachfolger von Linken-Amtsinhaber Bodo Ramelow gewählt. Ramelows rot-rot-grünes Bündnis war ohne eigene Mehrheit in die Abstimmung gegangen.

Die Wahl Kemmerichs hatte wegen der Stimmen der AfD bundesweit Empörung ausgelöst. Die Thüringer AfD mit Fraktionschef Björn Höcke gilt als einer der rechtesten Landesverbände der Partei.

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(dpa/reba)