Berlin. Sigmar Gabriel soll in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Das teilte das Institut mit. Er sieht die Berufung als „große Ehre“.

Neue Aufgabe für Sigmar Gabriel: Der Ex-SPD-Chef hat offenbar einen neuen Job angenommen – er wird demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit Aufsichtsmitglied der Deutschen Bank. Seine Nominierung für den Posten teilte das Geldinstitut am Freitag mit.

Gabriel werde sich bei der nächsten Hauptversammlung den Aktionären zur Wahl stellen. „Wir freuen uns sehr, mit Sigmar Gabriel einen überzeugten Europäer und Transatlantiker für den Aufsichtsrat der Deutschen Bank gewinnen zu können“, erklärte Aufsichtsratschef Paul Achleitner.

Deutsche Bank: Gabriel habe sehr großen Erfahrungsschatz

Als ehemaliger Umwelt-, Wirtschafts- und Außenminister werde Gabriel „mit seinem großen Erfahrungsschatz einen besonderen Beitrag leisten und unsere Kompetenz im Aufsichtsrat ergänzen“, erklärte Achleitner. „Wir erleben geopolitisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich herausfordernde Zeiten, in denen sich eine globale Bank ganz neuen Erwartungen und Anforderungen stellen muss.“

Gabriel selbst erklärte, die Berufung in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank sei für ihn „eine große Ehre“. Das Unternehmen habe als „eine der wichtigsten Finanzinstitutionen in Europa die Chance und die Verantwortung, die Zukunft der deutschen und europäischen Wirtschaft mit zu gestalten“. Dazu wolle er einen Beitrag leisten.

Der 60-jährige Gabriel war unter anderem von Dezember 2013 bis März 2018 Vizekanzler; insgesamt neun Jahre lang gehörte er dem Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an, zunächst als Umweltminister, dann als Wirtschafts- und zuletzt als Außenminister.

Zwischenzeitlich war Gabriel auch als Spitzenlobbyist der Autoindustrie im Gespräch, allerdings gab es massive Kritik. Letztlich verzichtete Gabriel auf den VDA-Vorsitz. (ses/dpa)